Thema Abstieg: Monheim hat Sinne geschärft
Der Fußball-Oberligist spielte zuletzt deutlich zu wechselhaft. Am Sonntag kommt Ratingen 04/19.
MONHEIM Die 1:4-Niederlage am vergangenen Wochenende beim ETB SW Essen konnte der Fußball-Oberligist FC Monheim (FCM) nicht so einfach aus den Kleidern schütteln. „Ich habe mich noch lange darüber geärgert und ärgere mich eigentlich auch weiter“, sagt Trainer Dennis Ruess. Für den größten Verdruss sorgte, dass die Gastgeber beileibe kein übermächtiger Gegner waren. Weil die Monheimer aber ihr eigenes Potenzial nicht abrufen konnten und darüber hinaus einige Male zu naiv verteidigten,setzte es am Ende trotzdem eine deutliche Pleite. „Diese Partie war wieder ein Beispiel für die Leistungsschwankungen, denen wir in letzter Zeit unterliegen. Wir präsentieren uns sehr wechselhaft. Eine richtige Erklärung dafür habe ich nicht“, erklärt Ruess. Zatsächlich waren zwischen den herben Schlappen beim VfB Homberg (1:6) und in Essen einige lichte Momente dabei. Dazu gehörten der 3:0-Erfolg gegen den SC Union Nettetal, das 2:1 im Niederrheinpokal gegen den Klassenkonkurrenten 1. FC Kleve oder das 3:3 im Oberliga-Derby gegen die Sportfreunde Baumberg.
Die fehlende Konstanz im Bereich Leistung und Ergebnisse ist eng verzahnt mit der momentan zu geringen Kontinuität im Bereich Personal. Es fehlen eben nicht nur die Langzeitverletzten Miles Adeoye, Philipp Hombach, Joshua Hauschke und Karim Afkir. Zwischendurch gab es kurzfristig immer wieder andere Ausfälle. Jüngstes Beispiel: Luca Rozic, der nach einer Verletzung im Derby gegen Baumberg ein gelungenes Comeback gegenben hatte und nun zuletzt in Essen erneut passen musste. „Die Ausfälle verändern immer ein bisschen die Idee, die du eigentlich für die Spiele hast“, findet Ruess.
Bei fünf Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge verfällt bei den derzeit auf Rang elf geführten Monheimern (15 Punkte) zwar definitiv niemand in Panik, die Sinne sind allerdings vor der Partie am Sonntag (15.30 Uhr, Rheinstadion) gegen den einen Punkt und eine Position besser platzierten Kreis-Nachbarn Ratingen 04/19 geschärft. „Wir haben im Vergleich zum selben Zeitpunkt in der Vorsaison zwar nur zwei Punkte weniger, doch in diesem Jahr ist die Liga deutlich augeglichener“, erklärt Monheims Trainer, „darum müssen wir jetzt bis zum Winter noch eine ordentliche Ausbeute holen.“
Spätestens nach der Winterpause dürften dann bei der Fortsetzung der Meisterschaft im Jahr 2019 die Langzeitverletzten wieder an Bord sein – und selbst externe Verstärkungen schließen die Monheimer zur Fortsetzung der Meisterschaft nicht kategorisch aus. In diese Kategorie fällt auch Ufumwen Osawe. Der 20 Jahre junge Offensivmann kam vor einigen Wochen zum FCM und bislang zu zwei Kurzzeiteinsätzen. Seine fußballerische Ausbildung bezog Osawe sehr lange in der Jugend von Bayer Leverkusen. Zuletzt war er dann ein Jahr lang vereinslos und hielt sich mit diversen Probetrainings fit (unter anderem beim englischen Zweitligisten Bristol City). Ruess: „Man merkt natürlich, dass er ein Jahr keine Spielpraxis hatte – aber eben auch, dass er jetzt immer mehr reinfindet.“