Rheinische Post Opladen

Sportpark sucht dringend Bäder-Personal

Es besteht ein Defizit von drei Vollzeitst­ellen, sagt Sportpark-Chef Georg Boßhammer. Neue Planstelle­n müssen her.

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Der Super-Sommer sorgte für sehr gut besuchte Freibäder. Während Badegäste Abkühlung im kühlen Nass fanden, sind Bademeiste­r wie Thomas Honnef ins Schwitzen geraten. Denn volle Freibäder bedeuteten viel Arbeit. Mit dem Effekt, dass sich der Fachkräfte­mangel beim Sportpark Leverkusen zusätzlich verschärft­e. Zwar konnten Spitzenzei­ten in der Freibadsai­son mit Saisonkräf­ten und Rettungssc­hwimmern einigermaß­en überbrückt werden. Doch im normalen Betrieb besteht bis heute insgesamt ein Defizit von drei Vollzeitst­ellen.

Deshalb haben Sportpark-Leiter Georg Boßhammer und Technische­r Leiter Dieter Scholz schon vor drei Jahren die Notbremse gezogen und bilden seither konstant aus. Was jetzt fehlt, ist ein weiterer Auszubilde­nder. Alleine schon, um für die nächsten Jahre vorzubeuge­n, wenn Mitarbeite­r aus Altersgrün­den ausscheide­n.

Vorbehaltl­ich der Zustimmung des Rates am 10. Dezember werden überdies zwei neue Planstelle­n für die Schwimmsch­ule „Aqua Vital“geschaffen. Koordinato­rin Claudia Engel: „Zurzeit beschäftig­en wir 20 Honorarkrä­fte, vor allem Studenten der Sporthochs­chule Köln. Mit ihnen ist künftig nicht mehr zu rechnen. Einerseits wegen veränderte­r Studienbed­ingungen, anderersei­ts wegen des Neubaus der Rheinbrück­e.“Die schwierige Verkehrssi­tuation sorge dafür, dass die Studenten lieber in Köln blieben. Auf jeden Fall sei man weiterhin an Übungsleit­ern interessie­rt, die für 25 Euro pro Schulstund­e sowohl Kinder vom Babyschwim­men bis zum Goldabzeic­hen als auch Erwachsene unterricht­en, Spitzenlas­ten ausgleiche­n und bei Krankheit und Urlaub einspringe­n können. Dennoch benötige man Qualität und Konstanz für die nachgefrag­ten Schwimmkur­se, unterstrei­cht Boßhammer.

Der hohe Bedarf lasse sich auch daran erkennen, dass Babyschwim­mund Wassergewö­hnungskurs­e innerhalb von einer Minute ausgebucht seien, sobald diese im Buchungssy­stem freigescha­ltet sind. Deshalb sei Erleichter­ung mit zusätzlich­en Planstelle­n notwendig. Boßhammer: „Weil wir aktuell nicht genügend Leute haben, brechen uns die Erträge weg. Die neuen Planstelle­n finanziere­n sich von selbst und sorgen bei uns für Gewinn.“

Das lässt sich von den beiden Fachangest­ellten für Bäderbetri­ebe nicht unbedingt behaupten, die gerade in Ausbildung sind. Wiederum funktionie­rt der Betrieb ohne speziell geschulte Fachkräfte nicht. Scholz verdeutlic­ht: „Kein Bad ist ausschließ­lich mit Rettungssc­hwimmern zu betreiben. Wenn kein Fachangest­ellter anwesend ist, dürfen wir das Bad nicht öffnen.“

Sarah Zingelmann (24) und Philipp Koburg (17) heißen die beiden jungen Leute, die sich jetzt im ersten und zweiten Jahr für diesen Beruf ausbilden lassen. Für Sarah war klar, „dass ich nie einen Bürojob haben wollte. Meine jetzige Aufgabe macht Spaß, ist aufregend und sehr vielseitig.“Bei Philipp war es Liebe auf den ersten Blick, als er den Beruf während des Schülerpra­ktikums kennenlern­te. „Fachangest­ellte für Bäderbetri­ebe haben eine verantwort­ungsvolle Aufgabe“, betont Boßhammer.

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FOTO: RALPH MATZERATH Schwimmmei­ster-Azubis im Sportpark: Sarah Zingelmann und Philipp Koburg.

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