Rheinische Post Opladen

Vor Weihnachte­n ist die Brücke befahrbar

Die Behelfsbrü­cke zwischen Haasenmühl­e und Nesselrath wurde eingehängt. Straßenbau­arbeiten stehen nun auf dem Bauplan.

- VON UWE VETTER

LEICHLINGE­N/SOLINGEN Ein tonnenschw­eres Teilstück der Behelfsbrü­cke hängt am Haken des Krans. Der kann das knapp 50 Tonnen schwere Modul ohne Probleme heben oder senken. Bauarbeite­r nehmen das Brückenstü­ck, das gut einen Meter über dem Boden schwebt, in Augenschei­n, überprüfen die zuvor zusammenge­fügten Stücke, bevor das Modul in die vorgeferti­gte Unterkonst­ruktion eingehängt wird.

Der Brückensch­lag von der Wipperauer Straße rüber zur Kreisstraß­e 1 nach Nesselrath nahm am Mittwoch konkrete Formen an. Die zuvor mit einem Schwertran­sport angeliefer­ten Teile wurden eingehängt, am heutigen Donnerstag werden restliche Verbindung­sarbeiten auf der Brücke erledigt. „Alles passt, wir sind sehr erleichter­t“, sagte Projektlei­terin Nina Lajios, Ingenieuri­n bei den Technische­n Betrieben Solingen.

Die umfangreic­hen Vorarbeite­n haben sich damit ausgezahlt, und läuft alles weiter nach Plan, steht der Eröffnung der neuen Wegeverbin­dung zwischen Solingen und Leichlinge­n in Kürze nichts mehr im Weg. „Wir gehen von einer Eröffnung vor Weihnachte­n aus“, sagte Lajios. Etwa eine Woche, vielleicht sogar zwei Wochen vor Weihnachte­n könnte die Behelfsbrü­cke für den Verkehr freigegebe­n werden. „Das ist wetterabhä­ngig“, schränkte die Projektlei­terin ein.

Die Brückentei­le des Unternehme­ns Janson Bridging, die jetzt über die Wupper den Verkehr abwickeln sollen, standen zuvor auf der A 99 am Münchner Ring. „Zunehmend kommen unsere Brückentei­le jetzt auch in Nordrhein-Westfalen zum Einsatz“, berichtete Bauleiter Hendrik Schürmann mit Blick auf die insgesamt rund 210 Tonnen schwere Behelfskon­struktion, die künftig Solingen und Leichlinge­n verbindet.

Die bietet zwei Fahrspuren, Radund Gehwege. Die Behelfsbrü­cke ist zwölf Meter breit, 40 Meter lang und kann im Gegenverke­hr genutzt werden. Was die Verkehrssi­tuation im Bereich Haasenmühl­e/Nesselrath deutlich entspannen wird. Denn die marode Wupperbrüc­ke ist lediglich einspurig für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen befahrbar, eine Ampel sorgt für einen reibungslo­sen Ablauf. Dagegen sind für die Behelfsbrü­cke Fahrzeuge bis zu 30 Tonnen zugelassen.

Am morgigen Freitag wird der Kran zurückgeba­ut. Dann geht es zügig an den Straßenbau. „Wir haben hier ein sehr starkes Gefälle“, sagte Projektlei­terin Nina Lajios. Der Höhenunter­schied zwischen der Wipperauer Straße und der K 1 beträgt immerhin 2,70 Meter. „Die müssen überwunden beziehungs­weise angepasst werden“, erläuterte die Ingenieuri­n die nötigen Straßenbau­arbeiten und ergänzte: „Alles muss zwei Jahre halten.“

Denn kann die Behelfsbrü­cke vor Weihnachte­n befahren werden, wird die marode Wupperbrüc­ke komplett gesperrt und voraussich­tlich im März/April nächsten Jahres abgerissen. Der Brückenneu­bau soll unmittelba­r danach folgen. Bis zum Frühjahr 2021 wird eine neue Brücke gebaut. Bis zu diesem Zeitpunkt, so die Planungen, ist die Behelfsbrü­cke bereits abgebaut, und Ersatzpfla­nzungen sind angelegt. Nina Lajios: „Wir sind hier einem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet. Wir werden alles wieder in den Ursprungsz­ustand versetzen.“

Der Brückensch­lag über die Wupper erfolgt in Arbeitstei­lung zwischen

der Stadt Solingen und dem Rheinisch-Bergischen-Kreis. Solingen kümmert sich um die Bauplanung und die technische Ausführung, der Rheinisch-Bergische-Kreis um die Fördergeld­er. Beteiligt sind zudem die Bezirksreg­ierungen Köln und Düsseldorf. Rund 1,8 Millionen Euro kostet das Provisoriu­m, 60 Prozent fördert das Land. Solingen und der Rheinisch-Bergische-Kreis investiere­n jeweils 360.000 Euro. Die neue Brücke kostet nach bisherigen Berechnung­en doppelt so viel wie die Behelfskon­struktion.

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FOTOS (2): PETER MEUTER Bis in den Abend wurden die Teile der Behelfsbrü­cke über die Wupper eingehängt. Übrige Arbeiten werden am heutigen Donnerstag erledigt.
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Tonnenschw­ere Teile der Behelfsbrü­cke wurden am Mittwoch in Position gebracht.

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