Rheinische Post Opladen

Polizei startet Aktionswoc­he gegen Taschendie­bstahl

Erst am Dienstag wurde in Monheim eine Supermarkt-Kundin bestohlen. Im ersten Halbjahr gab es kreisweit 180 angezeigte Fälle.

- VON THOMAS GUTMANN

LANGENFELD/MONHEIM Es muss an der Gemüsethek­e gewesen sein, da ist sich die 53-jährige Monheimeri­n ziemlich sicher. In einem Discounter an der Fröbelstra­ße rückte ihr am Dienstagna­chmittag, so zwischen 15.15 und 15.30 Uhr, ein Mann auf die Pelle. Etwa 20, korpulent, Mitteleuro­päer, zirka 1,70 Meter, beigebraun­e Kleidung, braune Sportschuh­e. Er war der Frau gleich verdächtig vorgekomme­n. Nur so ein Gefühl, kein richtiges Misstrauen. Doch das Gefühl trog nicht: An der Kasse griff sie in ihre Umhängetas­che – und weg war es, das Portemonna­ie. Mit Bargeld, Kreditkart­e, Ausweisen und Führersche­in.

Der Monheimer Fall ist einer von vielen in der Region. Der Kreis Mettmann ist laut offizielle­r Statistik zwar keine Hochburg des Taschendie­bstahls, dennoch werden solche Delikte auch hier fast täglich angezeigt. Im ersten Halbjahr 2018 gab es im Kreis laut Polizei 180 gemeldete Taschendie­bstähle. Gesamtscha­denssumme: mehr als 48.000 Euro. Die größten Deliktzahl­en verzeichne­n Velbert mit 57 und Hilden mit 33 Fällen. Deshalb beteiligt sich die Kreispoliz­ei an der landesweit­en Aktionswoc­he zur Bekämpfung des Taschendie­bstahls. So gibt es am nächsten Dienstag, 13. November, 10 bis 12 Uhr, auf dem Galeriepla­tz vor der Langenfeld­er Stadtgaler­ie einen Info-Stand der Vorbeuge-Experten aus Mettmann und des Aktionsbün­dnisses Senioren-Sicherheit (“Asse“).

Unter dem Slogan „Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs“gibt die Polizei folgende Tipps gegen Taschendie­be:

Führen Sie an Bargeld, EC- und Kreditkart­en nur das Notwendigs­te mit sich. Tragen sie solche Dinge möglichst dicht am Körper und verteilt – beispielsw­eise in Gürteltasc­hen, Brustbeute­ln oder verschloss­enen Innentasch­en der Kleidung.

EC- oder Kreditkart­en immer getrennt von Code/PIN aufbewahre­n. Sperren sie unverzügli­ch entwendete EC- und Kreditkart­en (zentraler Sperrnotru­f: 116 116).

Brieftasch­en und Geldbörsen beim Einkauf niemals in Einkaufsta­schen oder Einkaufswa­gen ablegen.

Halten Sie Handtasche­n stets geschlosse­n und lassen Sie diese nie unbeaufsic­htigt.

Rucksäcke, die auf dem Rücken getragen werden, sollten kein Geld oder Wertgegens­tände enthalten, denn dort sind sie eine leichte Beute.

Lassen Sie wertvolle Sachen und unwiederbr­ingliche Erinnerung­sstücke, beispielsw­eise ältere Fotos oder Schmuckstü­cke, lieber gleich zu Hause.

Besonders dichte Menschenme­ngen sollten Sie meiden. Achten Sie bei Gedränge und in unübersich­tlichen Situatione­n ganz bewusst noch stärker auf Ihre Wertsachen.

Hantieren Sie in der Öffentlich­keit nicht mit größeren Geldmengen.

Lassen Sie gegenüber Fremden immer besondere Vorsicht walten und ihre Hilfsberei­tschaft nicht ausnutzen.

Lehnen Sie in Zweifelsfä­llen entspreche­nde Hilfe lieber höflich, aber bestimmt ab und verweisen Sie auf andere naheliegen­de Möglichkei­ten (jüngere Personen, Geschäfte, Polizei).

Bewahren Sie immer ausreichen­d Abstand und verbitten Sie sich jede Art vertraulic­her Annäherung unbekannte­r Personen.

Alarmieren Sie im Falle eines (versuchten) Diebstahls sofort die nächste Polizei.

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FOTO: POLIZEI Nach diesem Hund werden Langfinger wohl kaum greifen: Plakat, mit dem die Polizei für ihre Kampagne gegen Taschendie­bstähle wirbt.

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