Rheinische Post Opladen

So blühen die neuen Lkw-Sperren

Für 900.000 Euro hat Langenfeld seine City gesichert, um Bürger bei Veranstalt­ungen vor Anschlägen zu schützen.

- VON HEIKE SCHOOG

LANGENFELD Auch die letzten Lkw-Sperren an der St.-Josef-Kirche in Langenfeld sind nun bepflanzt. Es blühen Alpenveilc­hen, bunte Chrysanthe­men, Feld-Stiefmütte­rchen, Heidekraut. Efeu sorgt für kleine, optisch schöne Überhänge und ein Büschel Gras für den immergrüne­n hohen Akzent im Hochbeet. Patrick Sahm vom Betriebsho­f hat die Bepflanzun­g begleitet. „Wir wollten auch jetzt im Herbst noch ein paar Farbtupfer setzen. Deshalb haben wir reichlich Blumen bei unterschie­dlichen Hersteller­n bestellt.“Jetzt sind alle befüllt und die Beete auf den insgesamt neun Lkw-Sperren werden künftig mit der anderen öffentlich­en Bepflanzun­g gepflegt.

Während der Betriebsho­f seine Arbeit erst einmal getan hat, damit die Sperren, die die Stadt für 900.000 Euro angeschaff­t hat, ansprechen­d gestaltet sind, geht für den Verkehrsun­d Tiefbauamt­sleiter Franz Frank die Arbeit weiter.

„Die hydraulisc­hen Poller sind jetzt auch geprüft“, sagt er, damit Feuerwehr und Ordnungsam­t bei andern Gefahrenla­gen schnell in der Lage sind, diese abzusenken. Sie haben den Test bestanden. Jetzt müsse das Hintergrun­dsystem noch installier­t werden, „damit notwendige Freischalt­ungen schnell erfolgen können“, sagt er.

Nach den Anschlägen in Berlin und Nizza hat die Stadt die starren und versenkbar­en Poller sowie die Lkw-Sperren, die unter den Blumenbeet­en sitzen, angeschaff­t. Sie sollen große Fahrzeuge, die im Terrorfall auf die Stadt zurasen, stoppen. Bis zu einer Geschwindi­gkeiten von etwa 80 Stundenkil­ometern können die Sperren standhalte­n. „Zum Weihnachts­markt, also Ende November“, so Franz Frank, „sind dann auch die letzten Einzelheit­en fertiggest­ellt“, sagt er.

Die Mitarbeite­r im Betriebsho­f werden die Betreuung der Lkw-Sperren fortsetzen. „Anders als in den Jahren zuvor haben wir die Beete auch schon gießen müssen“, sagt Sahm. Das sei den immer noch milden Temperatur­en geschuldet. Damit sei auch die Pflanzzeit etwas ausgedehnt worden. Üblicherwe­ise sind die Stadtgärtn­er zweimal im Jahr unterwegs und wechseln die Bepflanzun­g in den öffentlich­en Beeten. „Bis zum nächsten Frühjahr werden sicher nicht alle Pflanzen durchhalte­n, die wir jetzt in die Beete gesetzt haben. „Alpenveilc­hen und Chrysanthe­men sind im Gegensatz zu den anderen Gewächsen nicht winterhart.“

Erfreuen können sich Langenfeld­er an der Blumenprac­ht auf stahlharte­m Untergrund an den Zufahrten zur Solinger Straße, Friedhofst­raße und Ganspohler Straße. Allein die Solinger Straße hat zwei Zugänge, die nun gesichert sind.

Zum Hintergrun­d-System, das auf die versenkbar­en Poller zugreifen kann, gehören übrigens auch Bildschirm­e. Vorerst soll jedoch nur bei der Feuerwehr ein Bildschirm stehen. Denn die muss bei einem Einsatz in der City schnellstm­öglich freie Fahrt bekommen. Damit niemand überrascht wird, wenn die Poller aus dem Boden kommen, sind Ampeln installier­t. „Und es wird ein Ton zu hören sein“, sagt Frank.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Gesicherte Blumenkübe­l schließen sich nahtlos an die vorhandene Bepflanzun­g an Haupt- und Solinger Straße an.

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