Rheinische Post Opladen

Laumann setzt Reform der Kliniken durch

- VON THOMAS REISENER

Die Not schweißt zusammen: Ein Gesundheit­sminister, der eine Krankenhau­s-Reform inklusive Standortsc­hließungen und Kooperatio­nszwang vorbereite­t, stößt bei den Betreibern auf Verständni­s. In früheren Jahren wären Bürgermeis­ter, Krankenhau­s-Betreiber, Patientenu­nd Ärzteverbä­nde längst auf den Barrikaden. Aber heute sind die potenziell­en Gegner der Reform schon froh, wenn sie wenigstens ein bisschen mitreden dürfen. Die Branche backt erstaunlic­h kleine Brötchen.

Dazu hat sie Grund. Weil die Krankenhäu­ser dringend notwendige Strukturre­formen in den zurücklieg­enden Jahren nur halbherzig angepackt haben, steht vielen jetzt das Wasser bis zum Hals. Die Gewinne brechen weg, und das Personal auch: Vor allem in der Pflege haben die Krankenhäu­ser versäumt, rechtzeiti­g genügend Nachwuchs aufzubauen.

Politiker, die Krankenhäu­ser schließen, stehen schnell am Pranger. Aber NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann ist ein sehr erfahrener Gesundheit­sminister. Mit seinen 61 Jahren schielt er auch nicht mehr auf eine weitere politische Karriere. Er wird seine Reform durchsetze­n. Am Ende wird NRW weniger Krankenhäu­ser haben, die besser spezialisi­ert sind und in der Summe weniger kosten. Gut so.

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