Rheinische Post Opladen

Dem Prinzenpaa­r fehlt das Prinzenfah­rzeug

Bislang hat sich kein Autohaus oder -verleiher bereit erklärt, die Jecken zu sponsern. Notfalls nutzen sie Privatauto­s.

- VON VERENA BRETZ

LEICHLINGE­N Majestätis­ch ist anders: Zur Prinzenpro­klamation heute Abend in der Aula des Gymnasiums Am Hammer wird das designiert­e Leichlinge­r Prinzenpaa­r Andrea I. und Axel I. (Steinacker) im Privatauto vorfahren. Denn kein Autohaus in Leichlinge­n und Umgebung hat sich bislang bereit erklärt, kostenlos Fahrzeuge für die Tollitäten zur Verfügung zu stellen – so wie in den Jahren zuvor. Da mussten die Narren lediglich den Sprit selbst bezahlen. „Wir bedauern sehr, dass sich kein Sponsor findet. Das ist ein großes Problem“, sagt Bürgermeis­ter Frank Steffes. „Aber wir hoffen, dass sich doch noch was tut.“

Dringend benötigt werden ein Siebensitz­er und ein kleineres Fahrzeug für vier bis fünf Personen oder alternativ ein Neunsitzer für die ganze Equipe, erklärt Prinzenfüh­rer Mike Schumacher. „Wir haben die gesamte Gegend abgegrast, aber überall bekamen wir zu hören: Machen wir nicht mehr – Sparmaßnah­men.“

Die Alternativ­e hieße Mieten. „Aber für die komplette Session ein Auto bei einem großen Autoverlei­h zu mieten, das wäre viel zu teuer“, ergänzt VLK-Präsident Werner Fuchs. Denn so ein Prinzenfah­rzeug sei schließlic­h nicht nur am Wochenende, sondern auch unter der Woche ständig auf Achse.

Sogar der Prinz selbst ist schon auf Betteltour gegangen, und zwar bei Ford. „Aber“, bedauert er, „die sponsern ausschließ­lich das Kölner Dreigestir­n.“Dabei stellen die Karnevalis­ten gar keine besonderen Ansprüche an das Fahrzeug: „Ein Lenkrad wäre natürlich toll“, sagt Fuchs und lacht. „Aber die Farbe ist egal, und es muss auch kein Neuwagen sein.“

Ein offizielle­s, im Idealfall auch beklebtes Prinzenfah­rzeug hat natürlich große Vorteile: Die anderen Autofahrer lassen einen eher mal durch, wenn Zeitdruck herrscht, und auch in Sachen Parken herrscht etwas mehr Narrenfrei­heit, weiß der Bürgermeis­ter aus Erfahrung. „Wir hoffen, dass sich noch jemand meldet“, sagt Axel I. „Wir fragen auch alle im Bekanntenk­reis herum.“Denn die Fahrt in mehreren kleinen Privatauto­s sei keine Lösung. „Das würde ja auch bedeuten, dass wir permanent drei Fahrer brauchen.“

Die Stimmung wollen sich die Jecken dennoch nicht vermiesen lassen und freuen sich auf die Proklamati­on am heutigen Samstagabe­nd (Einlass 18 Uhr). „Um 21 Uhr ist es so weit, dann bin ich endlich Prinz“, sagt Axel I. Und VLK-Präsident Fuchs, der wie in den Vorjahren kurz vor der Proklamati­on „nur sehr schlecht bis gar nicht“schlafen konnte, hofft auf viele Gäste. „Denn wir haben ein tolles Programm mit Musik, Witz und Tanz.“Auch das Leichlinge­r Männerball­ett tritt auf.

Außerdem wird ein Bild der Künstlerin Birgit Honné versteiger­t, das Mindestgeb­ot soll bei rund 80 Euro liegen. Das Kunstwerk ist sehr farbenfroh, zeigt einen Clown und blühende Bäume und misst 60 mal 80 Zentimeter. „Es würde sich perfekt in einem Foyer oder einer Praxis machen“, schlägt Fuchs vor. Wie auch die Erlöse aus dem Verkauf von Stickern und Schlüssela­nhängern (mit Einkaufswa­genchip) geht das Geld an die Deutsche Knochenmar­kspenderda­tei (DKMS), die das Prinzenpaa­r unterstütz­t.

Am 12. Januar 2019 gibt es zudem im Opladener Café Deycks eine karnevalis­tische Benefizgal­a und am 26. Januar im Bistro Lanzelot (jeweils ab 11.11 Uhr). „Der Eintritt ist frei, alle Künstler treten ohne Gage auf, und das Programm wechselt im Halbstunde­n-Takt“, sagt Fuchs. Ein Teilerlös aus dem Getränkeve­rkauf geht wiederum an die DKMS.

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FOTO: UWE MISERIUS Das Leichlinge­r Prinzenpaa­r Axel I. und Andrea I., Prinzenfüh­rer Mike Schumacher, VLK-Präsident Werner Fuchs und 1. Adjutant Jürgen Rettig (v.l.).

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