Rheinische Post Opladen

Großes Spektakel mit Pop-Star Anastacia

Normalerwe­ise füllt die Sängerin die größten Konzerthal­len. Während der Jazztage trat sie nun auf vergleichs­weise kleiner Bühne auf.

- VON SIEGFRIED GRASS

LEVERKUSEN Licht aus, Spot an: Die Bühnentech­niker hatten ganze Arbeit geleistet. Bevor Pop-Star Anastacia im Leverkusen­er Forum den ersten Ton anstimmte, wurde das Publikum mit einer eindrucksv­ollen Lichtshow in Stimmung gebracht. Den ganzen Tag über hatte die eigens mitgebrach­te Technik-Crew der inzwischen 50-jährigen Frau aus New York die Bühne vorbereite­t. Und dann schritt sie auf einer eigens dafür aufgebaute­n Treppe auf die Plattform des Terrassens­aals.

Wie sie da unbemerkt hingekomme­n war, bleibt ein Geheimnis. Ansonsten kommen die Künstler der Jazztage ja immer über die Treppe links von der Bühne. Jedenfalls war er da, der Weltstar, der mehr als 30 Millionen Tonträger verkauft hat. Anastacia sang, tanzte, kokettiert­e mit den Fans und nahm sie mit auf eine knapp zweistündi­ge, kurzweilig­e Reise ihrer Musikwelt. Normalerwe­ise füllt Anastacia, mit vollen Namen heißt sie Anastacia Lyn Newkirk, die ganz großen Veranstalt­ungshallen mit mehreren tausend Zuschauern, zieht eine Show ab mit viel Pomp. Daher lag eine gewisse Spannung in der Luft, weil man erleben wollte, wie sie mit den vergleichs­weise wenigen Quadratmet­ern Bühne auskommen würde. Schließlic­h hatte sie außer ihren Musikern auch zwei Sängerinne­n, Sahra und Christine, mitgebrach­t, die mit ihren Tanzeinlag­en dem Spektakel das gewisse Etwas gaben.

Anastacia wusste, dass sie in Leverkusen war, obwohl sie vorher den Namen dieser Stadt noch nie gehört hatte. Das war ehrlich. Und sie räumte ebenso freimütig ein, dass es ihr Job sei, den Abend zu einem Erlebnis für die Fans zu gestalten. Übrigens: Als sie fragte, wer zum ersten Mal ein Konzert von Anastacia erlebt, reckten die meisten Zuhörer ihre Hände in die Höhe. Im strengen Sinne gehört eine Pop-Show nicht zum Jazz, aber Anastacia hatte ihre eigene Antwort. Sie sang „You Can‘t Always Get What You Want“, einen Klassiker der Rolling Stones aus den 1960ern. Da wurde die Tochter eines Sängers und einer Broadway-Schauspiel­erin gerade geboren. Und dass sie mal eine Ausbildung zur Friseurin begonnen hatte, erklärte ihre Haartracht – hoch am Hinterkopf zusammenge­haltenes Haar.

Ihren bewegten Lebensweg mit vielen Höhen und Tiefen kennen die Fans natürlich. Nach dem Konzert hörte man immer wieder: Erstaunlic­h, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht, wie viel Lebensmut diese Frau ausstrahlt.

Fabian Stiens, der Jazztage-Manager, fasste zusammen: „Das war heute schon etwas Besonders. Vor allem mussten wir unsere Sicherheit­svorkehrun­gen erhöhen.“Selbst die freiwillig­en Helfer, die mit ihren Sonderausw­eisen sonst Zugang zu den Räumen der Künstler haben, mussten draußen bleiben.

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FOTO: UWE MISERIUS De Technik-Crew baute extra für Anastacia im Leverkusen­er Forum eine Treppe auf.

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