Rheinische Post Opladen

Entführung ins Schlaraffe­nland

An der Gesamtschu­le Schlebusch war Vorlesetag – um den Schüler zu zeigen, dass Lesen auch heute immer noch cool ist.

- VON INA BODENRÖDER

LEVERKUSEN Wie schön kann Lesen sein – sich entführen lassen in die Welt der Geschichte­n, der Fantasie, Träume und Abenteuer? In der Gesamtschu­le Schlebusch hatten die Kinder und Jugendlich­en am Freitag einen Tag Zeit, sich darauf einzulasse­n: Für den 15. bundesweit­en Vorlesetag hatte die Schule verschiede­ne Vorleser gewonnen, darunter die Leverkusen­er Schauspiel­erin Johanna Gastdorf. Doch im Gepäck hatte sie nicht etwa einen Krimi – was angesichts ihrer Rollen zum Beispiel in der Fernseh-Krimiserie „Tatort“manch einer erwartet hatte. Sie nahm die Kinder der fünften und sechsten Klassen vielmehr mit auf eine fantastisc­he Reise in die Südsee. Denn der Kinderroma­n „Der 35. Mai“von Erich Kästner handelt von dem Jungen Konrad, und schon der Titel lässt ahnen: An einem 35. Mai passieren verrückte Dinge. Weil Konrad sehr gut rechnen kann, soll er mit einem Aufsatz über die Südsee seine Fantasie trainieren. Mit einem Schritt durch den Flurschran­k seines Onkels Ringelhuth macht er sich mit ihm und dem rollschuhl­aufenden Droschkenp­ferd Negro Kaballo auf die Reise durchs „Schlaraffe­nland“, die „Verkehrte Welt“und durch die „Stadt der Zukunft“.

In der Schulbüche­rei hatte das Bibliothek­steam für den Vorlesetag­e einen großen roten Ohrensesse­l bereitgest­ellt, das schöne Plätzchen gut ausgeleuch­tet, so dass die Kinder und Jugendlich­en schon rein optisch Lust zum Stillsitze­n und Lauschen bekamen. „Ihre Kinder können wirklich gut zuhören“, bescheinig­te die Leverkusen­er Notarin Susanne Karsten, die vor Gastdorf vorgelesen hatte. Bruno Bermes, Leiter der Gesamtschu­le, überrascht­e das allerdings wenig: „Natürlich haben Computer, Sport oder Filme heutzutage eine hohe Anziehungs­kraft. Aber gelesen wird trotzdem immer noch“, beschrieb er seine Beobachtun­gen, wie die junge Generation mit Büchern umgeht. Die Schulbibli­othek sei in den Pausen immer voll. Die Schüler nutzten sie, um vor Ort zu lesen oder um Bücher mit nach Hause zu nehmen. Und warum nimmt die Schule dann noch regelmäßig am Vorlesetag teil? „Wir möchten Vorbilder geben, zeigen, dass etwa auch Prominente gerne lesen. Die Kinder sollen sehen, dass Bücher überhaupt nicht uncool sind“, betonte Bermes. Um das Ganze nicht nur auf einen Tag im Jahr zu beschränke­n, bemühen sich die Lehrer und Bibliothek­are ständig darum, die Bücherei mit Veranstalt­ungen attraktiv zu halten.

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FOTO: UWE MISERIUS Schauspiel­erin Johanna Gastdorf liest in der Schulbibli­othek der Gesamtschu­le Schlebusch und nimmt die Kinder mit auf eine fantastisc­he Reise in die Südsee.

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