Rheinische Post Opladen

SVS verkauft sich gegen Aachen teuer

Trotz einer guten Leistung gegen den ehemaligen Fußball-Bundesligi­sten unterliegt das Team aus Schlebusch in der zweiten Runde des Mittelrhei­npokals mit 1:3 gegen die Alemannia. Coach Stefan Müller ist dennoch stolz auf seine Elf.

- VON MARKUS NEUKIRCH

SCHLEBUSCH Der Fußball-Landesligi­st SV Schlebusch hat die große Überraschu­ng gegen Alemannia Aachen verpasst. 1:3 (1:2) unterlag das Team von Trainer Stefan Müller gegen den Regionalli­gisten. Sowohl Verein als auch Mannschaft verkauften sich in der 2. Runde des Verbandspo­kals aber außerorden­tlich gut. Und wer weiß: Wenn Niklas Hammes in der zweiten Minute der Nachspielz­eit bei seinem Volley mit vollem Risiko getroffen hätte, hätte es vielleicht noch zum Weiterkomm­en gereicht, doch der Ball flog knapp am Tor vorbei. Beim anschließe­nden Angriff gegen aufgerückt­e Schlebusch­er markierte Aachens Blendi Idrizi dann den Endstand.

Begonnen hatten die Schlebusch­er vor offiziell 999 Zuschauern „Im Bühl“frech. Drei Ecken in den ersten zehn Minuten brachten aber keine Gefahr. Die Gäste bestimmten die Partie und gingen nach einem Missverstä­ndnis von SVS-Schlussman­n Christoph Geschonnec­k und Hammes durch Manuel Glowacz in Front (12.). „Solche Fehler passieren, weil wir immer alles spielerisc­h lösen wollen. Ist ärgerlich, aber wir sind ja zurückgeko­mmen“, sagte Trainer Coach Müller. Geschonnec­k verhindert­e das 0:2 mit einer starken Parade, Dominik Dohmen kratzte mit einer Willenslei­stung den Ball von der Linie, ehe der SVS endgültig ins Spiel fand: Ein starker Konter brachte den Ausgleich, als nach einem 60-Meter-Sprint Kapitän Tim Herbel frei vor dem Aachener Tor auftauchte und eiskalt abschloss (28.). Fünf Minuten später hatten die Hausherren dann Pech. Ein Fernschuss von Glowacz wäre wohl ins Seitenaus geflogen, wurde aber unhaltbar zum erneuten Rückstand abgefälsch­t. „Sehr unglücklic­h“, sagte Müller.

Nach der Pause bestimmte der Favorit weiter die Partie, schwächte sich aber nominell: Kapitän Peter Hackenberg ließ sich von Marcel Schulz düpieren, beging ein Foul und sah für seine Notbremse Rot (50.). „Der Platzverwe­is hat uns nicht unbedingt in die Karten gespielt, weil Aachen das Spiel dann deutlich breiter aufgezogen hat. Die Jungs haben aber das Beste daraus gemacht“, betonte Müller.

Schulz wurde im letzten Moment noch geblockt (57.), Nicolai Annas’ Versuch kam zu zentral (80.). Schlebusch fehlte mit Ausnahme des Freistoßes in der Nachspielz­eit, als Geschonnec­k mit nach vorne stürmte, Hammes aber knapp verzog, die Durchschla­gskraft. Allzu groß war die Enttäuschu­ng nach dem Abpfiff aber nicht – zu platt waren Tim Breddemann und Co.. Beim gemeinsame­n Abendessen und diversen Getränken ließen die SVS-Spieler den Samstagabe­nd ausklingen.

„Wir können stolz darauf sein, dass wir lange mitgehalte­n haben und wie wir uns als kleiner Verein präsentier­t haben“, sagte Müller. Der Bühl hatte wegen der Sicherheit­sauflagen komplett umgebaut werden müssen: Zwei Züge einer Hundertsch­aft der Polizei waren im Einsatz, dazu zwei Dutzend Sicherheit­skräfte und viele Ordner aus den Reihen der schwarz-gelben Gastgeber.

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FOTO: UWE MISERIUS SVS-Spieler Tim Herbel (am Ball) setzt sich im Duell der Schwarz-Gelben gegen zwei Aachener durch.

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