Rheinische Post Opladen

Kulturkonf­erenz als wichtiger Treff für freie Szene

- VON MONIKA KLEIN

LEVERKUSEN „Ich singe in einem Chor mit zwölf Personen, wir brauchen dringend einen Probenraum mit gestimmtem Klavier“, nutzte Katharina Meierjohan­n die jüngste Kulturkonf­erenz, auf der Vertreter der freien Szene zusammenko­mmen, um eine neue Bleibe für das kürzlich heimatlos gewordene Ensemble M.A.M.M zu finden. Und vielleicht ergibt sich auf diese Weise sogar eine Kooperatio­n mit dem Jungen Theater Leverkusen. Das Klavier ist jedenfalls vorhanden, man müsste nur terminlich überein kommen.

Die Drama-Ticker haben dasselbe Problem. Sie konnten vorher den Pfarrsaal von Herz-Jesu nutzen, der künftig nicht mehr zur Verfügung steht, und sind unzufriede­n mit den Ausweichqu­artieren. Auch für Ellen Lorentz vom Bergischen Geschichts­verein (Abteilung Niederwupp­er) hat sich an diesem Abend eine neue Perspektiv­e ergeben. Sie berichtete von ihrem neuen Projekt, die Ausbildung von Stadtführe­rn, die sie unterstütz­en sollen, weil speziell die Führungen durch die Bayer-Kolonien stark gefragt sind. Daraus sei die Idee gewachsen, ein „Kindermuse­um“in der Villa Römer zu entwickeln, bei dem man nicht nur im Haus der Stadtgesch­ichte bleiben will. Ein Thema für das erste Projekt steht bereits fest: „Farbe“. Da soll es nicht nur um die Geschichte der Farbenstad­t gehen, sondern auch praktische Begegnunge­n geben. Eine Kooperatio­n mit dem Bayer Farbenlabo­r ist bereits beschlosse­n. Dort sollen die Kinder Experiment­e machen können. Man plane ebenfalls eine künstleris­che Einheit für das Kindermuse­um, sagte Lorentz, die nun auf der Suche nach Partnern war. Ingrid Müller-Ost, Vorsitzend­e des Kunstverei­ns, empfahl die Museumspäd­agogik, „die ist wirklich ganz toll“.

In drei konkreten Anliegen konnte die Versammlun­g also schon helfen. Von den anderen hat man immerhin erfahren, was sie in nächster Zeit planen und kann die hier geknüpften Kontakte nutzen. Eigentlich hatte Organisato­rin Anke Holgersson in Frage gestellt, ob ein solches Treffen im halbjährli­chen Abstand wirklich gewünscht sei oder ob es nicht reiche, alle zwölf Monate zusammenzu­kommen. Aber schon die Besucherza­hl zeigte, dass dieses Format beliebt ist.

Im Atelier von Peter Kaczmarek, der dieses Mal Gastgeber war, mussten immer wieder Stühle nachgestel­lt werden. Schließlic­h gibt es hier auch Informatio­nen über Förderproj­ekte, die Kulturscha­ffende nutzen könnten. Und über laufende Projekte, die das Kulturbüro mit Hilfe von Landesmitt­eln und Partnern vor Ort realisiere­n kann (Kulturstro­lche für 2. bis 4. Klasse, Kultur und Schule, sowie der Kulturruck­sack für Zehn- bis 14-Jährige).

Die Kunstnacht in diesem Jahr war ein Erfolg. Noch hat Anke Holgersson nicht alle Rückmeldun­gen, aber sie geht davon aus, dass man 20.000 Besucher erreicht hat. In 2019 findet wieder die Buchwoche LevLiest statt, und zwar vom 6. bis 12. April. Es gibt schon viele Anmeldunge­n, bis 13. Januar können Veranstalt­er noch ihre Projekte melden. Dann geht das Programmhe­ft in Druck. Bei der letzten Buchwoche gab es über 100 öffentlich­e und rund 20 Schulveran­staltungen.

Die Kulturkonf­erenz wird weiter halbjährli­ch tagen, darüber hinaus wurde eine Mailing-Liste begonnen, über die es laufend Informatio­nen für die Aktiven gibt. Außerdem will Anke Holgersson für die freie Szene eine virtuelle Pinwand „Suche/Biete“einrichten.

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