Träumen zwischen Tüll und Torte
„Der schönste Tag“will gut geplant sein. Auf der Hochzeitsmesse auf Gut Landscheid konnten Paare sich informieren.
BURSCHEID Vor dem Hotel und Restaurant Gut Landscheid in Burscheid ist kaum noch ein Parkplatz zu finden. Der Grund: die diesjährige Hochzeitsmesse. Der rote Teppich vor dem Eingang ist ausgerollt, rosa Ballons schmücken den Torbogen. Die Interessierten sollen einen Eindruck bekommen, wie ihr Hochzeitstag aussehen könnte.
Der Stand des Hochzeitsladens „Brautkultur“aus Wermelskirchen zieht die jungen Bräute magisch an. Weißer Tüll, Seide und viel Glitzer hängt auf den Kleiderstangen. „Ich möchte einen Tag lang aussehen wie eine Prinzessin, das ist mein Kindheitstraum“, schwärmt eine junge Frau, als sie vor den Kleidern steht. Sechs Monate vor der Hochzeit sollte die Suche nach dem geeigneten Kleid spätestens beginnen. Es muss noch ausreichend Zeit für Änderungen und die Lieferung eingeplant werden. „Es ist nicht schön, sein Brautkleid im Stress und unter Zeitdruck auszusuchen“, sagt die Mitarbeiterin des Brautladens M. Hütten. Im Durchschnitt geben Frauen 1600 Euro für ihr Traumkleid aus. Auch die Hochzeitsfrisur muss frühzeitig geplant werden. „Ich treffe die Bräute immer einmal vor der Hochzeit und wir machen eine Probefrisur“, sagt Friseurin Beate Prein. Drei Stunden müssen am Hochzeitstag für die Frisur und die Schminke eingeplant werden.
Doch der erste Schritt bei der Hochzeitsplanung ist die Suche nach dem geeigneten Datum für die Trauung. Die Frühlings- und Sommermonate sind die beliebtesten bei den Paaren. „Der Trend ist, Save-the-Date-Karten zu verschicken, also eine Karte vor der richtigen Einladungskarte, damit sich alle Gäste den Termin möglichst früh eintragen“, sagt Fotografin Anna Weinhold, die Hochzeitskarten individuell gestaltet. Dort wählen die meisten Paare Karten mit floralen Mustern.
Im Eingangsbereich hat der Hochzeits-DJ seinen Stand aufgebaut. Er trifft sich vor der Hochzeit persönlich mit den Paaren um die Musikauswahl zu bestimmen. „Ich muss aufpassen, dass ich zur richtigen Zeit das Lied des Hochzeitstanzes anspiele oder das Lied zur Torte“, sagt der DJ. Mittlerweile ist er schon mehr als 25 Jahre in diesem Geschäft tätig und hat gelernt zu improvisieren: „Manchmal passt die zuvor ausgewählte Musik nicht zu den Hochzeitsgästen, da muss ich reagieren und schnell was anderes spielen.“Seine längste Hochzeit ging übrigens bis acht Uhr morgens. Bezahlt wird der DJ pauschal: 800 Euro pro Abend.
Im Erdgeschoss von Gut Landscheid hat die Konditorei Wild aus Wermelskirchen ihren Hochzeitstortenstand aufgebaut. „Die meisten Paare kommen zu uns mit Fotos von Torten aus dem Internet“, sagt der Konditor. Die Wahl fällt meistens auf dreistöckige Torten, denn so eine reicht für 50 bis 70 Hochzeitsgäste.
Die Auswahl des Ortes zum Feiern fällt den meisten Paaren schwer. „Wir haben schon sehr viel besichtigt, und heute schauen wir uns Gut Landscheid an“, sagt eine Messebesucherin. Dort können sich Paare in der ehemaligen Kapelle des Ritterguts das Ja-Wort geben. Zurzeit sind auf Gut Landscheid noch freie Termine für das kommende Jahr zu vergeben. Insgesamt können dort Hochzeiten in einer Größe von bis zu 90 Gästen stattfinden.