Hilfe für psychisch kranke Senioren
LVR-Klinik informierte über neues Gerontopsychiatrisches Zentrum, das 2019 an der Lessingstraße eröffnet wird.
LANGENFELD Der Neubau auf dem Eckgrundstück Solinger-/Lessingstraße ist weit gediehen. Im Frühjahr 2019 soll dort das Gerontopsychiatrische Zentrum (GPZ) der LVR-Klinik Langenfeld eröffnet werden. Das heutige GPZ an der Kreuzstraße wird dorthin verlagert. Besonders im Alter benötigen Patienten barrierefreie Räume, einen Aufzug und ausreichend Bewegungsflächen, sagt Klinikvorstand Holger Höhmann. Das Gebäude an der Kreuzstraße sei nicht barrierefrei und sehr beengt. Bei einem öffentlichen Informationsabend schilderte Höhmann gemeinsam mit dem leitenden Chefarzt für Gerontopsychologie und Neurologie, Guido Garlip, sowie Pflegedienstleiter Dragoljub Plavic und Architekten den Stand der Dinge.
Das Behandlungsangebot des GPZ mit Ambulanz und Tagesklinik (20 Plätze) an der Lessingstraße ist für ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, akuten Lebenskrisen, Demenzerkrankungen oder chronischen Psychosen gedacht. Der Neubau entspricht laut Höhmann modernen Standards und verfügt über eine gute Anbindung: Der öffentliche Nahverkehr, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Sportmöglichkeiten sind in der Nähe. Die Kosten für den Neubau liegen bei etwa 4,5 Million. Das alte Gebäude wird der Landschaftsverband Rheinland verkaufen.
Laut Pflegedienstleiter Plavic betreut das GPZ tagsüber psychisch kranke Senioren, die indes die Nacht und das Wochenende in ihrer gewohnten Umgebung zu Hause verbringen. Neben der Tagesklinik und der Ambulanz mache das GPZ-Team auch Hausbesuche. In der Klinik werden Ergo-, Musik-, Bewegungs- und Aromatherapienangeboten. Behandelt werde grundsätzlich jeder mit einer psychischen Erkrankung ab einem Alter von 60 Jahren. Als häufigste Erkrankungen gelten Depressionen und Demenz. „Der Bedarf ist hoch, denn viele Menschen leben alleine und ohne Familie“, erklärte Plavic. Durch die Tagesklinik sollen die Menschen wieder Gemeinschaft erleben. Die Vorausetzung für die Aufnahme in die Tagesklinik sei, dass die Menschen Zuhause alleine leben können. Chefarzt Guido Garlip betonte: „Es gibt in dieser Klinik keine Zwangseingewiesenen.“In der Klinik können bis zu 21 Patienten aufgenommen werden, welche durch multiprofessionelle Teams betreut werden.
In der Klinik sollen vor allem Senioren aus Langenfeld, Monheim und Hilden behandelt werden, fallweise werden auch Patienten aus anderen Städten in der Region aufgenommen. Ähnliche Kliniken sind auch geplant für die Standorte Leverkusen, und Solingen.