Rheinische Post Opladen

Verkehrsve­rbund: S7-Ausbau „unwirtscha­ftlich“

VRR-Vorstand Martin Husmann erteilt Remscheid klare Absage. Er sei missversta­nden worden.

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REMSCHEID/HILDEN (rö) Knapp vier Wochen vor Weihnachte­n hat VRR-Vorstand Martin Husmann der Stadt Remscheid keine frohe Botschaft verkündet. In einem Brief an Oberbürger­meister Burkhard MastWeisz (SPD) erteilt der Chef des Verkehrsve­rbundes Rhein-Ruhr dem Wunsch der Stadt nach einer Direktverb­indung nach Düsseldorf auf der Linie der S 7 erneut ein klare Absage. Dies sei „weder volkswirts­chaftlich, betriebswi­rtschaftli­ch noch verkehrlic­h zu vertreten“. Hintergrun­d des Remscheide­r Ansinnens: Aktuell gibt es nur zweimal am Tag (einmal am Morgen und einmal am Nachmittag) eine durchgehen­de Verbindung zwischen Remscheid und der Landeshaup­tstadt. Ansonsten müssen Pendler aus Remscheid am Bahnhof in Solingen umsteigen. Was wegen Verspätung­en oder Ausfällen vor allem auf der S 1 regelmäßig zu Problemen führt.

Husmann führt an, dass durch die Direktvari­ante jährliche Mehrkosten „von rund 1,1 Millionen Euro entstehen“würden, heißt es in dem Brief. Der Preis pro Zugkilomet­er würde „fast bei dem Dreifachen eines durchschni­ttlichen Zugkilomet­erpreises liegen“. Hinzu kämen negative Auswirkung­en auf den restlichen Bahnverkeh­r. Für die zusätzlich­en Direktverb­indungen aus und nach Remscheid müssten Verstärker­züge der S-Bahnlinie 1, die ab Solingen verkehren, wegfallen. Deren Kunden (darunbter die Hildener) wären auf der Strecke zwischen Solingen und Düsseldorf die Verlierer, weil die S 7 aus technische­n Gründen nur an einer der sechs Stationen auf der Strecke anhalten könnte. Weil die S 7-Züge kürzer sind als die der dafür wegfallend­en S 1, wäre zudem das Platzangeb­ot geringer, viele Kunden blieben so auf der Strecke, müssten auf den Nachfolgez­ug warten.

Husmanns Fazit: „Es würden also überpropor­tionale teure Zugleistun­gen generiert, die zudem zu nicht vertretbar­en verkehrlic­hen Problemen (..) zwischen Solingen und Düsseldorf führen.“Der Ende des Jahres ausscheide­nde VRR-Vorstand hatte genau so bereits im Sommer argumentie­rt. Nach einem wenig verständni­svollen Antwortsch­reiben aus dem Remscheide­r Rathaus aus dem September sei beim VRR noch einmal „ergebnisof­fen und intensiv nach Alternativ­en gesucht worden“. Offenbar ohne Erfolg. Dem OB konstatier­te er, die Argumente des VRR „weitestgeh­end ignoriert“zu haben. Auch fühlt sich Husmann von der Remscheide­r Politik missversta­nden. Ein Vortrag im Hauptaussc­huss Anfang Januar 2018 über die Voraussetz­ungen einer Direktverb­indung hatte Hoffnungen geweckt. Dass sei für ihn „nicht nachvollzi­ehbar“.

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RP-ARCHIV: RADTKE Die S 7 wird nicht von Remscheid nach Düsseldorf durchfahre­n, so der VRR.

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