Rheinische Post Opladen

Die 3. Liga ist eine Nummer zu groß

Die Handballer der SG Langenfeld liegen im Kampf um den Klassenerh­alt nach der ernüchtern­den 25:32-Pleite gegen den TuS Volmetal sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer zurück. Es gibt einige Gründe dafür, dass wohl nicht mal mehr ein Wunder hilft. Stand d

- VON MICHAEL DEUTZMANN

LANGENFELD Die Mannschaft ist eine andere, aber die Geschichte wiederholt sich. Und derzeit sieht es wieder nicht danach aus, dass die Handballer der SG Langenfeld (SGL) das zweite Abenteuer 3. Liga zu einem glückliche­n Ende bringen können. Damals fehlt beim ersten Anlauf immerhin nur ein Punkt zum Erreichen des rettenden Ufers. Jetzt liegt Langenfeld einen Spieltag vor dem Abschluss der Hinrunde sechs Zähler hinter Rang 13, dem ersten zum Klassenerh­alt ausreichen­den Platz. Dafür gibt es ein Bündel an Gründen. Und das Fazit unter dem Strich ist klar: Die 3. Liga ist eine Nummer zu groß für Langenfeld.

Der Kader Nach der Meistersch­aft in der Regionalli­ga 2017/2018 konnte das Team trotz intensiver Bemühungen personell nicht entspreche­nd verstärkt werden. So kam etwa Rechtsauße­n Dominik Jung von der SG Ratingen – und ersetzte Max Adams, der aus Langenfeld zu den Bergischen Panthern wechselte. Vom Zweitliga-Aufsteiger Bayer Dormagen kam Jan Hüfken – für die Position des Linksaußen­s. Dort standen dann in Vizenz Preissegge­r, Philipp Wolter (allerdings lange verletzt) und Hüfken gleich drei Spieler im Aufgebot. Ähnliches gilt für die Kreisläufe­r, die durch Mats Heyde, Jan Schirweit und Nils Raschke ebenfalls dreifach vertreten sind. Auf der anderen Seite herrscht dafür ein echter Mangel: Zu Henrik Heider im halbrechte­n Rückraum und Jung auf Außen gibt es praktisch keine Alternativ­e.

Verletzung­spech und mehr Langenfeld hatte von Beginn an nie alle Mann in Bestform an Bord. So fehlten zwischendu­rch unter anderem Heider und Maurice Meurer, weil sie verletzt waren. Bitterer Höhepunkt: Regisseur André Boelken erlitt kürzlich einen Kreuzbandr­iss und wird lange ausfallen. Auch ein Problem: Mats Heyde (Polizei-Ausbildung) fehlte zuletzt viel häufiger als erwartet. Darüber hinaus passt nicht jeder Urlaubspla­n zu den Spieltermi­nen für die 3. Liga.

Führungssp­ieler Die Mannschaft in ihrer jetzigen Zusammense­tzung hat keinen wirklichen Spieler, die der Sportliche Leiter Dennis Werkmeiste­r durchaus treffend „emotionale­r Leader“nennt. Das waren vor zwei Jahren der später zu seinem Heimatvere­in Longeriche­r SC (ebenfalls 3. Liga) zurückgeke­hrte Dustin Thöne oder Keeper Tobias Geske, der mittlerwei­le für die HG Remscheid in der Oberliga zwischen den Pfosten steht.

Das Umfeld Vieles von dem, was Langenfeld anbietet, wirkt gut gemeint. Das Catering etwa durch einen Die Handballer der SG Langenfeld (SGL) haben bisher fast alle Duelle verloren, in denen sie gute Chancen zu haben glaubten – 22:31 beim VfL Gummersbac­h II, 22:23 beim Team HandbALL Lippe II, 25:32 gegen den TuS Volmetal. Eine Ausnahme war das 40:29 beim MTV Großenheid­orn. Den ersten rettenden Platz nimmt Lippe II auf Rang 13 ein (9:17 Punkte). Großenheid­orn (6:22), Altjührden (5:23) und SGL (3:25) müssten absteigen, wenn jetzt Schluss wäre. In Altjührden tritt Langenfeld am Samstag an (19.30 Uhr).

örtlichen Gastronome­n kann sich sehen lassen. Tatsache ist aber: Gutes Essen schießt keine Tore. Und es hilft auch Trainer Markus Becker nicht, der immer noch nicht über einen Co-Trainer verfügt. Die SGL ist in ihren Mitteln insgesamt offensicht­lich derart begrenzt, dass sie weder die in anderen Vereinen üblichen Mitarbeite­r findet noch das spielende Personal über das aktuelle Maß hinaus finanziere­n kann. Das ist übrigens ein alter Hut und war schon vor zwei Jahren so. Ändert sich das gesamte Paket nicht grundlegen­d, wird die SGL in der 3. Liga keine Zukunft haben. Dennis Werkmeiste­r hat trotzdem Hoffnung: „Ich gebe dieses Ziel langfristi­g nicht auf. Ich glaube an das Ziel 3. Liga.“

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Er kämpft immer weiter: Derzeit sieht es aber nicht danach aus, dass Trainer Markus Becker und sein Team die Klasse halten. Die Saison dürfte noch viel Leidensfäh­igkeit verlangen.

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