Rheinische Post Opladen

Freiwillig­e als Rückgrat der Gesellscha­ft

Am Tag des Ehrenamtes würdigte die Stadt ihre engagierte­n Bürger in einer Feierstund­e. Marieluise Kurth bekam den Leverkusen Taler.

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Was wäre eine Stadt wie Leverkusen ohne Ehrenamtle­r? Sie wäre „deutlich ärmer“, betonte Oberbürger­meister Uwe Richrath. Viele Angebote könnten ohne die Menschen, die sich kümmern, anpacken und organisier­en kaum funktionie­ren. Sei es im Sportverei­n, beim Musizieren, in der Feuerwehr, bei der Flüchtling­s- oder Nachbarsch­aftshilfe. Am Mittwoch – am internatio­nalen Tag des Ehrenamtes – richtete Richrath im Namen der Stadt und mit Unterstütz­ung der Sparda-Bank eine Feierstund­e im Leverkusen­er Rathaus zur Anerkennun­g und Förderung ehrenamtli­chen Engagement­s aus.

„Das Ehrenamt ist Ausdruck einer Gesellscha­ft, in der man nicht nur an sich selbst denkt, sondern seine Zeit und Arbeitslei­stung kostenlos einbringt, um anderen zu helfen und so das Miteinande­r lebenswert­er zu gestalten“, würdigte Richrath und ergänzte: „Das Ehrenamt wird zu Recht als Rückgrat unserer Gesellscha­ft bezeichnet.“

Auch Christina Spermann, Filialleit­erin der Sparda-Bank in Leverkusen, betonte die Bedeutung des Ehrenamtes. Zugleich und zum zwölften Mal insgesamt – aber zum ersten Mal im neuen Design – wurde der Leverkusen Taler für besonderen Einsatz verliehen. Er solle Ausdruck dafür sein, so Richrath, dass Ehrenamt zwar kaum angemessen entlohnt werden könne, bestenfall­s sinnbildli­ch zu vergelten sei. Insgesamt 18 Einwohner waren für den Preis nominiert. Am Ende entschied sich die Jury, bestehend aus Vertretern der Fraktionen, Stadtdecha­nt Heinz-Peter Teller, Superinten­dent Gert-René Loerken, Stadtdirek­tor Markus Märtens sowie einer Vertreteri­n des Freiwillig­enzentrums „Lupe“, für Marieluise Kurth. „Ich war ganz erstaunt, als man mich anrief“, sagte die 75-jährige Preisträge­rin am Ende der Feierstund­e. „Damit habe ich nicht gerechnet. Denn ich tue meine Arbeit, weil es mir Spaß macht und ich darin einen Sinn im Leben sehe.“

Die so Geehrte bezeichnet­e Pfarrer Ralf Hirsch in seiner Laudatio als „Leib- und Seelsorger­in“, die in vielen Zusammenhä­ngen und an vielen Stellen wirke. Beispielha­ft nannte er Hospiz, Seniorenwo­hnheim, Krankenhau­s, Kirchengem­einde, Frauengeme­inschaft und Familie. Dabei agiere sie nicht nur mit scheinbare­r Selbstvers­tändlichke­it, hinter der sich ein unglaublic­hes Maß an Energie, Kraft, Vertrauen und Talenten verberge. Sondern sie verfüge zudem über „intuitive Empathie, Tatkraft, Energie, profession­elle Pflegekomp­etenz, Glauben, Musikalitä­t und Bereitscha­ft“, zählte Hirsch auf. Jeder, der ihr begegne, spüre ihre Vitalität, lobte er und verriet schmunzeln­d, dass zweifelsoh­ne zu ihren Talenten auch die Reibekuche­n zählten. „Gut, dass Sie da sind“, beendete der Geistliche – der nach siebenjähr­iger Amtszeit den Seelsorgeb­ereich Wiesdorf/Bürrig/Küppersteg aus persönlich­en Gründen zum 31. August 2019 verlässt, wie die Gemeinde St. Stephanus erst vor wenigen Tagen bekanntgab – seine Ansprache.

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FOTO: UWE MISERIUS OB Uwe Richrath, Christina Spermann (Sparda-Bank), Preisträge­rin Marieluise Kurth, Pfarrer Ralf Hirsch (hi.) und Stadtdirek­tor Markus Märtens.

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