Rheinische Post Opladen

Neue Feuerwache soll im Frühjahr fertig sein

Das Großprojek­t für 48,8 Millionen Euro hält in etwa den Kostenrahm­en. Neue Feuerwehrs­chule simuliert reale Bedingunge­n.

- VON BERND BUSSANG

LEVERKUSEN Das „Gehirn“der neuen Feuerwache an der Edith-Weyde-Straße läuft bereits. Anfang der Woche wurde der Probebetri­eb der neuen Leitstelle aufgenomme­n, berichtet Feuerwehrc­hef Hermann Greven. „Die alte Leitstelle bleibt weiter in Betrieb, gleichzeit­ig erproben wir mit gesonderte­m Personal die neue.“

Das größte städtische Bauprojekt der vergangene­n 30 Jahre biegt ein auf die Zielgerade. Im Frühjahr soll die neue Feuerwache fertig sein, berichtet die städtische Projektlei­terin Brigitte Lenz. Ursprüngli­ch war eine Fertigstel­lung für Ende 2018 angedacht. Die Edith-Weyde-Straße ist bereits fertig ausgebaut, der Außenbau des bis zu dreistöcki­gen Baukörpers abgeschlos­sen, alle 62 Hallentore sind eingebaut, der Innenausba­u auf gutem Weg. Die Ausmaße sind beeindruck­end: 15.500 Quadratmet­er misst die Baufläche, das entspricht einer Fläche von etwa eineinhalb Fußballfel­dern oder 38 Kleinsport­hallen, rechnet die Projektlei­terin vor. Die Baufront an der Edith-Weyde-Straße misst 163 Meter. Eine besonders gute Nachricht: Die veranschla­gten Baukosten von 48,8 Millionen Euro werden sich maximal um „ein bis zwei Prozent“erhöhen, sagt Brigitte Lenz. Die Prokejtlei­terin spricht von einem „Kraftakt“, der viele Kräfte des Baudezerna­ts gebunden habe. Trotz weiterhin schwierige­r Bedingunge­n im Baugewerbe sei es gelungen, den Kostenrahm­en zu halten.

Feuerwehrc­hef Greven freut sich auf die neuen Arbeitsbed­ingungen, etwa in der Feuerwehrs­chule. „Dort können wir den Einsatz bei Wohnungsbr­änden unter realen Bedingunge­n üben.“Räume mit Rohstahl-Wänden sind mit Feuerdüsen unterlegt, „wie ein großer Grill“, sagt Greven. „Das hat einen maximalen Übungswert, wer dort im Schutzanzu­g hineingeht, merkt schnell, was er falsch macht.“Ein Fettbrands­imulator zeigt realistisc­h die Gefahr einer Explosion in einer Pommesbude. Ein sogenannte­r Übungsstra­hler wird bei Probeläufe­n für Unfälle mit Gefahrgutt­ransporten eingesetzt, bei denen gefährlich­e Strahlung frei wird. Sie muss schnell erkannt und eingedämmt werden. Die dunkle und vernebelte „Atemschutz­übungsstre­cke“ist wie ein Labyrinth angelegt. Dort üben Feuerwehrm­änner den Einsatz in voller Atemschutz­montur in verrauchte­n Gebäuden. Rund 500 Profis und freiwillig­e Feuerwehrl­eute werden Greven zufolge jährlich in der Schule aus- und fortgebild­et.

Weitere Funktionse­inrichtung­en sollen die Einsatzfäh­igkeit und Motivation der Truppe erhalten und verbessern. Dazu gehört eine Sporthalle mit Fitnessrau­m, Mannschaft­sräume mit Küche, Esszimmer und Einzelzimm­er als Rückzungsm­öglichkeit für die Schichtdie­nstler. Zudem werden auf dem Gelände alle Werkstätte­n konzentrie­rt mit Schlauchwe­rkstatt, Pumpenübun­gstand, Schlossere­i, Schreinere­i und KfzDienst. Dazu gibt es nahe der Leitstelle eigene Räume für den Krisenstab, die im Fall eines stadtweite­n Alarms genutzt werden können.

Der Umzug in die neue Wache muss im laufenden Betrieb erfolgen. Verwaltung und Leitungsdi­enst machen den Anfang. Alarmfahrz­euge und Mannschaft sollen im Zeitraum eines Tages oder einer Nacht folgen, sagt Greven. Andere Stadtwache­n würden während dieser Zeit verstärkt.

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FOTO: STADT LEVERKUSEN Die neue Feuerwache an der Edith-Weyde-Straße sieht aus der Luft betrachtet schon weitgehend fertig aus. Doch müssen vor der Eröffnung im Frühjahr noch Innenbauma­ßnahmen erledigt werden.

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