Leichlinger lernen nun in Langenfeld schwimmen
Die Hochwasserkatastrophe hat viele Gebäude in der Blütenstadt zerstört, darunter Sporteinrichtungen der Schulen. Die helfen sich nun gegenseitig aus, damit die Kinder in Bewegung bleiben.
LEICHLINGEN Das Leichlinger Hallenbad war gerade renoviert, da kam im Juli 2021 das Hochwasser. Die Flut zerstörte die komplette Technik im Untergeschoss und damit auch die Hoffnung auf die Wiederaufnahme von Schwimmkursen im Blütenbad. Die gute Nachricht: Die Leichlinger Kinder können dennoch schwimmen lernen. „Es ist ja unser klares Ziel, dass es keine Nichtschwimmer an den Schulen gibt“, sagt Simon Loerken, Leiter des Amtes Bildung und Sport.
Dankenswerterweise gebe es dafür Hilfe aus der Nachbarschaft. „Langenfeld stellt uns dieses Schuljahr drei Schwimmzeiten für die Sekundarschule und das Gymnasium zur Verfügung, so dass die Fünftund Sechstklässler, die noch nicht schwimmen können, dort unterrichtet werden können“, erklärt Loerken. Wer es bis zu diesem Alter
nicht lerne, tue sich sein Leben lang damit schwer, so die Erkenntnisse von Fachleuten.
„Wir hatten auch in Roderbirken und im Burscheider Bad nach Möglichkeiten für Schwimmunterricht angefragt.“Wegen Corona herrsche dort aber kein Regelbetrieb. „Im Burscheider Bad dürften zum
Beispiel nur zehn Schüler gleichzeitig ins Wasser. Das wäre für uns nicht umsetzbar.“
Die Flut traf aber nicht nur das Blütenbad, sondern auch die Turnhallen. Die Sporthalle Am Hammer, in der sowohl Schüler als auch Liga-Sportler trainieren, braucht unter anderem neue Böden, eine neue
Tribüne und eine neue Wasserversorgung. In der Sporthalle der Sekundarschule war Wasser unter den Boden gelangt. Dennoch bleiben Gymnasiasten und Sekundarschüler weiter in Bewegung. „Beide Schulen nutzen die Turnhalle am Büscherhof, das Gymnasium außerdem die Turnhalle der Grundschule
Kirchstraße, die Sekundarschule die Turnhalle der Grundschule Uferstraße“, berichtet Loerken.
„Wir sind sehr dankbar, dass sich die Grundschulen für uns einschränken und uns Hallenzeiten abtreten“, sagt Christoph Bräunl, Leiter des Gymnasiums. Eine Grundschulhalle sei natürlich nicht mit einer Dreifach-Halle
zu vergleichen. „Aber es ist super, dass überhaupt Sportunterricht erteilt werden kann. Damit hätte ich im Sommer nicht gerechnet.“
Statt drei Stunden Sport die Woche hätten die Schüler zurzeit nur zwei Stunden Bewegungsunterricht. „In der Oberstufe wird die dritte Stunde durch Theorie ersetzt. In der Sekundarstufe I gehen die Schüler die dritte Stunde entweder mit dem Sportlehrer nach draußen oder vertiefen in der Zeit das Wissen in den Hauptfächern wie Mathe oder Deutsch.“Je nachdem, welches Zweitfach der Sportlehrer habe.
„Glücklicherweise ist die Gymnastikhalle an der Sekundarschule wieder in Betrieb“, sagt Ingolf Bergerhoff, Leiter des Fachbereichs Soziales, Jugend, Bildung und Sport, dem das Sportamt zugeordnet ist. „Sie ist zwar klein, hat aber etwas den Druck genommen.“So werde die Halle besonders von den Kindern der Grundschule Büscherhof genutzt. Die wurde in ihrem Ausweichquartier in der ehemaligen Hauptschule ebenfalls von der Flut schwer getroffen.
„Es ist super, dass überhaupt Sportunterricht erteilt werden kann – damit hätte ich im Sommer nicht gerechnet“Christoph Bräunl Leiter des städtischen Gymnasiums