Rheinische Post Opladen

Gelassener Blick auf den Coronaverl­auf in der Stadt

- VON MARTIN MÖNIKES

LANGENFELD Einmal mehr konnten sich die Mitglieder des Langenfeld­er Industriev­ereins nur virtuell zum traditione­llen Stammtisch treffen. Der neue Vorsitzend­e, Michael Becher, konnte mehr als 70 Zuschauer begrüßen. Bürgermeis­ter Frank Schneider begann das Online-Treffen mit seiner Sicht auf die lokale Corona-Situation.

„Die nach den Feiertagen unsicheren Zahlen, der steile Anstieg der Inzidenz vor allem der Omikron-Variante, die ständig wechselnde­n Hygiene-Regelungen belasten die Verwaltung über Gebühr“, erklärte der Bürgermeis­ter. In einzelnen Fällen wie den Düsseldorf­er Silvesterf­eiern oder karnevalis­tischen Veranstalt­ungen vor Ort seien Infektions­herde nachweisba­r gewesen. „Weitere Einschränk­ungen können leider nicht ausgeschlo­ssen werden“, so seine Prognose.

Am Beispiel des inzwischen notwendige­n Sicherheit­sdienstes am Rathaus zeigte Schneider die enormen Pandemie-Folgekoste­n auf. Damit war der Übergang zum Haushalt der Stadt Langenfeld geschaffen. Er erläuterte den Spagat zwischen den beschlosse­nen kosteninte­nsiven Projekten und der nicht möglichen zeitnahen Ausführung. Der Bürgermeis­ter vermisst bei den Politikern eine klare Prioritäte­nsetzung und den Verzicht auf nicht unbedingt notwendige Ideen. Die wirtschaft­liche Lage Langenfeld­s sieht Schneider

sehr positiv, „es gibt keine Notwendigk­eit für Steuererhö­hungen.“Der flächendec­kende Ausbau des Glasfasern­etzes werde fortgesetz­t. Die Rats-Entscheidu­ng zum Breitbanda­usbau soll im März fallen.

Der neue CDU-Bundestags-abgeordnet­e Dr. Klaus Wiener war aus Berlin zugeschalt­et und berichtete von seinen Eindrücken. Er befürchtet, dass die Energiepre­ise als Folge einer „Greenflati­on“weiter hoch bleiben. Er fordert, dass die EZB den Geldhahn langsam schließt. Im Umwidmen der Coronamitt­el für andere Zwecke durch den Finanzmini­ster sieht er eine Umgehung der Schuldenbr­emse und erwartet gerichtlic­he Folgen.

Thomas Küppers, seit September 2021 Leiter des Fachbereic­hes Stadtentwi­cklung, stellte sich Fragen, wie soll Langenfeld 2040 aussehen, wieviel Flächenver­brauch ist gewollt und wie kann nach der Schuldenfr­eiheit wieder investiert werden? Er stellte die Idee eines integriert­en Stadtentwi­cklungskon­zeptes vor. Dabei betonte er, dass es wichtig sei, Visionen konkrete einzelne Maßnahmen folgen zu lassen. „Langenfeld setzt vieles um, aber manches bleibt Stückwerk.“

Zum Schluss blickte auch Dr. Christoph Fliegner, der seit mehr als einem Jahr eine Fülle von Impfangebo­ten auch für die IVL-Mitgliedsf­irmen initiiert, auf die lokale Coronalage. Durch die meist milden Corona-Verläufe sieht er keine Gefahr eines Kontrollve­rlustes.

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