Vor dem großen Umbruch
Bei den Rot-Weißen laufen im Sommer mehr als ein Dutzend Spielerverträge aus.
Im Moment ist die größte Sorge der Fortuna sicher der Abstiegskampf. Der Verein steht nach einer bislang völlig verkorksten Saison vor dem Abgrund, könnte mit einer Niederlage am Freitagabend (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg bereits punktgleich mit dem Inhaber des Relegationsplatzes 16 werden, dem SV Sandhausen. Trainer Christian Preußer muss um seinen Job fürchten, und sollten die Düsseldorfer tatsächlich in die Drittklassigkeit stürzen, müssten sie wieder einmal völlig von vorne anfangen.
Doch selbst wenn Fortuna die Kurve noch bekommt und sich an den verbleibenden 15 Spieltagen ins gesicherte Mittelfeld absetzen kann, steht sie vor einem großen Umbruch des Kaders. Ausgeliehene Spieler mitgerechnet, laufen zum 30. Juni dieses Jahres gleich 13 Verträge aus. Wir geben eine Einschätzung, welche davon verlängert werden sollten und welche nicht.
Bliebe Preußer Trainer, würde die Leihgabe von Feyenoord Rotterdam ganz sicher keine Rolle mehr spielen. Sollte es zu einem Abschied kommen, könnten auch die Karten für den Slowaken neu gemischt werden. Durchaus talentiert, aber bisher noch nicht willens, sich auf etwas Neues einzulassen. Grundsätzlich für die Zweite Liga ein Top-Angreifer.
Wenn es nicht noch zu einer Leistungsexplosion kommt, dürfte die Ausleihe des japanischen Nationalspielers im Sommer beendet werden. Es fehlt ihm noch einiges, um einem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.
Mit großen Erwartungen gekommen, aber einfach nicht konstant in seinen Leistungen. Der griechische Nationalverteidiger wird auch finanziell eine Liga zu hoch sein für Fortuna – er hat selbst angedeutet, nicht weiter in Düsseldorf bleiben zu wollen, geht womöglich noch in diesem Winter.
Er galt als „Liebling“von Sportvorstand Uwe Klein. Der hatte sich auch schon mit dem Mittelfeldspieler zu einigen Gesprächen getroffen. Gerade ist unklar, ob auch Kleins Nachfolger Klaus Allofs diesen Weg fortsetzen will. Sobottka ist so ein „Einerseits-Andererseits“-Kandidat. Unbestritten verfügt er über Qualitäten. Aber er ist einfach auch nicht der Anführer, den man sich im Mittelfeld wünscht. Die Kapitänsbinde ist nicht seine Sache, aber ohne ihn läuft es bei Fortuna auch nicht wirklich. „Cello“sollte bleiben, aber der Verein täte gut daran, ihn nicht als Lenker und zentrale Säule zu sehen.
Der Zahn der Zeit nagt auch an dem 34-jährigen Angreifer. Aber ohne ihn wird es in der nächsten Saison ganz sicher nichts. Wenn Bozenik und/oder Dawid Kownacki nicht mehr ihre
Form finden, muss Fortuna dringend neue Stürmer verpflichten. Da wäre es wichtig, die Konstante Hennings weiter dabei zu haben.
Wenn der Linksverteidiger eine Rolle als Back-Up für Nicolas Gavory zu geringeren Bezügen akzeptieren sollte, könnte er eine Option sein. Aber bei seinen Ansprüchen wird wohl eine Trennung das Vernünftigste sein.
Seit seiner Verpflichtung hat der frühere Fürther und Hannoveraner nie die in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllen können. Eine Vertragsverlängerung kommt daher nicht in Betracht.
Der offensive Außen wird sehr wahrscheinlich keinen neuen Vertrag bekommen. Der Verein hatte ihn nach seiner schweren Verletzung unterstützt, aber die Zeichen stehen auf Abschied.
Eventuell möchte sich Fortuna von ihm wie auch von Koutris schon in diesem Winter trennen. Die Ausleihe des defensiven Mittelfeldspielers aus Bukarest war ein Missverständnis, die erwünschte Rolle als Innenverteidiger konnte er nie spielen.
Er sollte weiter mindestens in abgespeckter Form dabeibleiben. Die zurückliegenden Monate haben ganz klar gezeigt: Ohne den Kapitän geht es nicht bei Fortuna. Das muss auch Allofs einsehen.
Es liegt an Wolf selbst: Verspürt er noch die Lust, als zweiter Torhüter weiterzumachen, sollte man ihn halten. Es ist allerdings eher unwahrscheinlich, dass er noch einmal die Nummer eins bei Fortuna wird.
Es wird wohl das Ende seines kurzen Gastspiels. Selbst wenn Florian Kastenmeier Fortuna vor Ablauf seines Vertrags verließe, würde der Winterzugang kaum einen neuen Kontrakt bekommen. Dann würde Allofs wohl eine neue Nummer eins holen – und es gibt schließlich auch noch Dennis Gorka.
Das 22-jährige Mittelfeldtalent machte in der U23 so von sich reden, dass er eine Option für das Zweitliga-Team wurde. Dann warfen ihn gesundheitliche Probleme zurück. Es scheint aktuell eher fraglich, ob es im Sommer zu einem Profivertrag reicht.