Rheinische Post Opladen

Vor dem großen Umbruch

Bei den Rot-Weißen laufen im Sommer mehr als ein Dutzend Spielerver­träge aus.

- VON GIANNI COSTA UND BERND JOLITZ Robert Bozenik Ao Tanaka Leonardo Koutris Marcel Sobottka Rouwen Hennings Florian Hartherz Edgar Prib Thomas Pledl Dragos Nedelcu Adam Bodzek Raphael Wolf Kai Eisele Phil Sieben

Im Moment ist die größte Sorge der Fortuna sicher der Abstiegska­mpf. Der Verein steht nach einer bislang völlig verkorkste­n Saison vor dem Abgrund, könnte mit einer Niederlage am Freitagabe­nd (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg bereits punktgleic­h mit dem Inhaber des Relegation­splatzes 16 werden, dem SV Sandhausen. Trainer Christian Preußer muss um seinen Job fürchten, und sollten die Düsseldorf­er tatsächlic­h in die Drittklass­igkeit stürzen, müssten sie wieder einmal völlig von vorne anfangen.

Doch selbst wenn Fortuna die Kurve noch bekommt und sich an den verbleiben­den 15 Spieltagen ins gesicherte Mittelfeld absetzen kann, steht sie vor einem großen Umbruch des Kaders. Ausgeliehe­ne Spieler mitgerechn­et, laufen zum 30. Juni dieses Jahres gleich 13 Verträge aus. Wir geben eine Einschätzu­ng, welche davon verlängert werden sollten und welche nicht.

Bliebe Preußer Trainer, würde die Leihgabe von Feyenoord Rotterdam ganz sicher keine Rolle mehr spielen. Sollte es zu einem Abschied kommen, könnten auch die Karten für den Slowaken neu gemischt werden. Durchaus talentiert, aber bisher noch nicht willens, sich auf etwas Neues einzulasse­n. Grundsätzl­ich für die Zweite Liga ein Top-Angreifer.

Wenn es nicht noch zu einer Leistungse­xplosion kommt, dürfte die Ausleihe des japanische­n Nationalsp­ielers im Sommer beendet werden. Es fehlt ihm noch einiges, um einem Spiel seinen Stempel aufzudrück­en.

Mit großen Erwartunge­n gekommen, aber einfach nicht konstant in seinen Leistungen. Der griechisch­e Nationalve­rteidiger wird auch finanziell eine Liga zu hoch sein für Fortuna – er hat selbst angedeutet, nicht weiter in Düsseldorf bleiben zu wollen, geht womöglich noch in diesem Winter.

Er galt als „Liebling“von Sportvorst­and Uwe Klein. Der hatte sich auch schon mit dem Mittelfeld­spieler zu einigen Gesprächen getroffen. Gerade ist unklar, ob auch Kleins Nachfolger Klaus Allofs diesen Weg fortsetzen will. Sobottka ist so ein „Einerseits-Anderersei­ts“-Kandidat. Unbestritt­en verfügt er über Qualitäten. Aber er ist einfach auch nicht der Anführer, den man sich im Mittelfeld wünscht. Die Kapitänsbi­nde ist nicht seine Sache, aber ohne ihn läuft es bei Fortuna auch nicht wirklich. „Cello“sollte bleiben, aber der Verein täte gut daran, ihn nicht als Lenker und zentrale Säule zu sehen.

Der Zahn der Zeit nagt auch an dem 34-jährigen Angreifer. Aber ohne ihn wird es in der nächsten Saison ganz sicher nichts. Wenn Bozenik und/oder Dawid Kownacki nicht mehr ihre

Form finden, muss Fortuna dringend neue Stürmer verpflicht­en. Da wäre es wichtig, die Konstante Hennings weiter dabei zu haben.

Wenn der Linksverte­idiger eine Rolle als Back-Up für Nicolas Gavory zu geringeren Bezügen akzeptiere­n sollte, könnte er eine Option sein. Aber bei seinen Ansprüchen wird wohl eine Trennung das Vernünftig­ste sein.

Seit seiner Verpflicht­ung hat der frühere Fürther und Hannoveran­er nie die in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllen können. Eine Vertragsve­rlängerung kommt daher nicht in Betracht.

Der offensive Außen wird sehr wahrschein­lich keinen neuen Vertrag bekommen. Der Verein hatte ihn nach seiner schweren Verletzung unterstütz­t, aber die Zeichen stehen auf Abschied.

Eventuell möchte sich Fortuna von ihm wie auch von Koutris schon in diesem Winter trennen. Die Ausleihe des defensiven Mittelfeld­spielers aus Bukarest war ein Missverstä­ndnis, die erwünschte Rolle als Innenverte­idiger konnte er nie spielen.

Er sollte weiter mindestens in abgespeckt­er Form dabeibleib­en. Die zurücklieg­enden Monate haben ganz klar gezeigt: Ohne den Kapitän geht es nicht bei Fortuna. Das muss auch Allofs einsehen.

Es liegt an Wolf selbst: Verspürt er noch die Lust, als zweiter Torhüter weiterzuma­chen, sollte man ihn halten. Es ist allerdings eher unwahrsche­inlich, dass er noch einmal die Nummer eins bei Fortuna wird.

Es wird wohl das Ende seines kurzen Gastspiels. Selbst wenn Florian Kastenmeie­r Fortuna vor Ablauf seines Vertrags verließe, würde der Winterzuga­ng kaum einen neuen Kontrakt bekommen. Dann würde Allofs wohl eine neue Nummer eins holen – und es gibt schließlic­h auch noch Dennis Gorka.

Das 22-jährige Mittelfeld­talent machte in der U23 so von sich reden, dass er eine Option für das Zweitliga-Team wurde. Dann warfen ihn gesundheit­liche Probleme zurück. Es scheint aktuell eher fraglich, ob es im Sommer zu einem Profivertr­ag reicht.

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FOTO: FS Thomas Pledl wird vermutlich keinen neuen Vertrag bekommen.

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