An einigen Schulen im Januar schon mehr als 30 Corona-Fälle
DÜSSELDORF Die Omikron-Variante des Coronavirus sorgt für eine steigende Fallzahl in den Düsseldorfer Schulen. Für die ersten 20 Tage des Januars meldet das Gesundheitsamt 1706 bestätigte Infektionsfälle an den 180 Standorten im Stadtgebiet. Zum Vergleich: Im gesamten Dezember waren es 1679 Fälle und im November 1027. In Düsseldorf besuchen rund 70.000 Kinder und junge Erwachsene eine Schule oder ein Kolleg. Einheitlich ist die aktuelle Entwicklung aber nicht. Sowohl zwischen den Standorten als auch innerhalb einer Schule gibt es große Unterschiede.
„Wir haben zwei aktuelle Fälle bei 334 Schülern, aber wir wissen, dass sich das jederzeit ändern kann“, sagt Heide Steinke, Leiterin der Grundschule Kronprinzenstraße und Sprecherin ihrer Schulform. Etwas anders sieht das an der KGS
Höhenstraße in Oberbilk aus. Hier fehlten zum Ende dieser Woche 15 der 200 Schüler. Hart getroffen hat es eine Klasse am Franz-JürgensBerufskolleg. Hier können aktuell nur fünf Schüler zum Unterricht kommen. „Das ist aber wirklich eine Ausnahme, in den anderen Klassen fehlen zurzeit zwischen null und vier Schüler“, sagt Salome Betz, Vize-Leiterin des von 2700 jungen Menschen besuchten Kollegs.
Unter anderem für folgende Standorte meldet die täglich aktualisierte städtische Liste mit Corona-Fällen für den Januar bislang 30 oder mehr positiv getestete Schüler: Annette-Gymnasium (42), Lore-Lorentz-Schule (42), HermannGmeiner-Grundschule (35), St. Ursula-Gymnasium (33), Max-Weberund Walter-Eucken-Kolleg (jeweils 30) sowie die Internationale Schule Düsseldorf (30).
Mehr als zwei Stunden am Tag ist Pädagogin Betz mit dem Corona-Management beschäftigt. „Das macht keinen Spaß, aber es ist notwendig und wichtig“, sagt sie. Die Forderung einzelner Heranwachsender und Eltern nach mehr Distanz- oder Wechselunterricht nimmt sie wahr. Generell befürworten würde sie das nicht. „In einer Technikerklasse mit jungen Erwachsenen sind reine OnlineFormate womöglich gut vertretbar, aber in einer internationalen
Förderklasse brauchen wir die direkte Ansprache.“
Je nach Standort sorgen auch die Lolli-Tests weiter für Nachfragen besorgter Eltern. Während bei Steinke die im Falle eines positiven Klassenpools nachgereichten Einzelergebnisse „sehr zügig“eintreffen, ist das an der KGS Höhenstraße anders. „Es kann zwei bis drei Tage dauern, solange müssen die Kinder zu Hause bleiben“, sagt Schulleiterin Anke Bücker.