Giacomo lebt für vier Monate in Rom
Der Vater des Zehnjährigen kommt aus der italienischen Hauptstadt. Dort leben auch die Großeltern. Giacomo, der in Berlin wohnt, ist für eine Weile zu ihnen gezogen. dpa
Mein Lieblingswitz
Beim Besuch im Park beobachtet die Klasse einige Schwäne. Plötzlich steckt ein Schwan seinen Hals in die Höhe. Die Lehrerin zu Max: „Du hättest wohl auch gerne so einen langen Hals.“Max überlegt. „Beim Waschen nicht, aber beim Abgucken schon.“
Nonna und Nonno, so nennt Giacomo aus Berlin seine italienischen Großeltern. Der Zehnjährige hat sie so gern, dass er beschlossen hat, für vier Monate bei ihnen in Rom zu wohnen. Rom ist die Hauptstadt Italiens. Dort geht Giacomo dann auch zur Schule. Im Winter ist das Wetter auch in Rom oft nicht so schön. Als Giacomo an diesem Morgen aufsteht, regnet es, der Himmel ist grau. Zum Glück hat er es zur Schule nicht weit. Anders als in Berlin geht Giacomo nicht alleine. „Das ist in Italien verboten“, sagt Giacomo. „Da darf man erst in der Oberschule alleine gehen.“Seine Oma begleitet ihn.
Als sie die Straße erreichen, die hinunter zur Schule führt, erwartet sie das bollernde Geräusch von Trolleys. Es klingt, als würden die Kinder zum Flughafen aufbrechen. Aber auf den Rollen sind keine Koffer, sondern Schultaschen. Ganz schön komisch fand das Giacomo am Anfang. „Aber dann habe ich mir unter meinen Rucksack auch Rollen befestigen lassen“, erzählt der Zehnjährige.
Der Grund: Giacomo hat sehr viel zu schleppen. Denn anders als in Berlin muss er seine Schulsachen mit nach Hause nehmen, um noch Aufgaben zu machen. „Davon habe ich leider sehr viele“, seufzt der Junge.
Mindestens eine Stunde ist er nachmittags mit Lernen beschäftigt. „Wir werden auch vor der Klasse abgefragt oder müssen etwas auswendig vorsagen.“Aus Berlin kennt er das nicht. Nach der Schule wird Giacomo von seinem Opa abgeholt. Vor dem Mittagessen spielt Giacomo noch eine Weile mit seinem neuen Freund Niccolò im Park. Es hat ein paar Wochen gedauert, bis Giacomo Freunde gefunden hat. „Am Anfang war ich viel alleine in der Pause“, erzählt er. Er hatte auch etwas Heimweh nach seinen Eltern, seinem kleinen Bruder und den Berliner Freunden. „Das war ein bisschen schwer. Aber dann wurde es jeden Tag besser.“Jetzt würde Giacomo am liebsten noch etwas länger bleiben. So schön findet er es in Rom.