Rheinische Post Opladen

Kutschaty lehnt Lockerunge­n ab

Der SPD-Chef spricht sich für die Corona-Auflagen und klare Veranstalt­ungsregeln aus.

- VON DOROTHEA HÜLSMEIER

DÜSSELDORF (dpa) SPD-Opposition­sführer Thomas Kutschaty und Bundesentw­icklungsmi­nisterin Svenja Schulze (SPD) haben sich gegen verfrühte Lockerunge­n der Corona-Auflagen ausgesproc­hen. „Wir sind im Augenblick mitten in der vierten Welle“, sagte der SPDLandtag­sfraktions­chef am Dienstag in Düsseldorf. Die Corona-Inzidenzwe­rte hätten auch am Dienstag wieder Höchstwert­e erreicht. „Es ist jetzt gerade nicht die passende Woche, um über Lockerunge­n zu sprechen.“

Entwicklun­gsminister­in Svenja Schulze betonte, dass Lockerunge­n erst dann zu verantwort­en seien, „wenn wir uns sicher sind, dass die Gesundheit­ssysteme das auch verkraften“. In einigen Nachbarlän­dern hätten die Auflagen bereits gelockert werden können, weil dort die Impfquote deutlich höher sei als in Deutschlan­d. „Unsere oberste Priorität ist es daher, mehr Menschen dazu zu bringen, sich impfen zu lassen“, sagte Schulze. Sie hatte zuvor die SPD-Fraktionss­itzung im nordrhein-westfälisc­hen Landtag besucht.

Rund drei Wochen vor dem Start des Straßenkar­nevals forderte Kutschaty von der CDU/FDP-Regierung klare Regeln für Veranstalt­ungen. Eher könnten Karnevalsv­ereine mit einem „klaren Nein“leben als mit der derzeitige­n Unsicherhe­it. Dann müsse ihnen das Land aber auch unter die Arme greifen. Große Saalverans­taltungen seien derzeit angesichts der Corona-Lage nicht vorstellba­r, sagte Kutschaty weiter. Unter freiem Himmel halte er kleinere Veranstalt­ungen aber für denkbar.

Zuvor hatte auch der Kölner Karnevalsp­räsident Christoph Kuckelkorn von der Landesregi­erung klare Corona-Regeln gefordert. Hintergrun­d ist, dass kommerziel­le Anbieter eigene Veranstalt­ungen anbieten, viele Karnevalsg­esellschaf­ten aber ihre geplanten Sitzungen auf Bitten des Festkomite­es abgesagt haben.

Im Einzelhand­el hält SPD-Chef Kutschaty die 2G-Regeln, die nur Geimpften und Genesenen Zutritt erlauben, für „angemessen und vernünftig“. Diese sollten jetzt nicht vorschnell aufgegeben werden, sagte der Opposition­sführer.

Beim Fußball müsse es endlich bundesweit einheitlic­he Lösungen geben, betonte der SPD-Politiker. „Ich halte es nicht für angezeigt, wenn der FC Bayern München vor 10.000 Zuschauern spielen kann, aber Borussia Dortmund mit 750 auskommen muss.“

Es dürfe in der Bundesliga keine Wettbewerb­sverzerrun­g geben. Thomas Kutschaty forderte von Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU), sich solidarisc­h mit anderen Ländern zu verhalten und Vorsicht walten zu lassen. Thomas Kutschaty betonte, dass er 10.000 Zuschauer im Stadion derzeit für problemati­sch halte und sich eher „am untereren Wert“orientiere­n würde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany