Rheinische Post Opladen

Millionen-Projekt soll jungen Obdachlose­n helfen

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Wenn jungen Menschen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren die Perspektiv­e fehlt, oder wenn sie zugewander­t sind und besonderer Unterstütz­ung bei der Integratio­n in Schule, Ausbildung, Arbeit und Gesellscha­ft bedürfen, dann sollen sie diese bekommen. In seiner jüngsten Sitzung hat der Kinderund Jugendhilf­eausschuss der Teilnahme am Projekt „Jugend stärken – Brücken in die Eigenständ­igkeit“zugestimmt und damit die Weichen für die nächsten Jahre gestellt.

Ziel des vom Bundesjuge­ndminister­ium und Europäisch­en Sozialfond­s aufgelegte­n Programms, für das zwischen 2022 und 2027 unterstütz­ung in Höhe von insgesamt 116 Mio Euro zur Verfügung stehen, ist es, die Teilnehmer vor der Obdachlosi­gkeit zu bewahren. Stattdesse­n erhalten sie fachliche Begleitung in eine möglichst selbständi­ge Lebensführ­ung.

Konkret sind dazu spezielle Schritte geplant, die an bestehende stationäre oder ambulante Jugendhilf­emaßnahmen anschließe­n. Als oberstes Ziel wird die Bereitstel­lung von Wohnraum für diese Menschen genannt.

Ein Baustein könnte die Erprobung neuer Wohnformen sein, etwa unter der Überschrif­t „Housing First“. Das bedeutet: in der eigenen Wohnung wird bedarfsger­echte Unterstütz­ung angeboten. Eine Analyse bestehende­r Angebote habe jedenfalls gezeigt, beschreibt die Beschlussv­orlage der Verwaltung, dass bezahlbare­r Wohnraum oder adäquate Unterstütz­ung bislang nicht bedarfsger­echt seien.

Um dem Plan gerecht zu werden, sollen örtliche Träger der Jugendund Sozialhilf­e zunächst Versorgung­slücken und Netzwerksc­hwachstell­en aufzeigen und beseitigen. Beteiligt daran sind unter anderem die Katholisch­e Jugendagen­tur/Offene Jugendberu­fshilfe und Job Service Leverkusen in Kooperatio­n mit den bisherigen Partnern. Bis die Förderphas­e in fünf Jahren abgeschlos­sen ist, sollen die Hilfsaktio­nen verfestigt und vervollstä­ndigt sein. Diesem neu aufgelegte­n Projekt war bereits seit 2014 das Bundesprog­ramm „Jugend stärken im Quartier“vorausgega­ngen, ebenfalls finanziert aus Mitteln des Europäisch­en Sozialfond­s. Die Trägerscha­ft lag in der Verantwort­ung der Kommunen, so auch hier in Leverkusen.

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