„Vater des Zeltlagers“Verhülsdonk tot
WIESDORF (LH) Im Nachkriegsdeutschland hat er Ferienfreizeiten für junge Leute ins Leben gerufen. 1957 war das und Leo Verhülsdonk junger Pfarrer der Gemeinde St. Antonius in Wiesdorf. Und überhaupt war der Geistliche nicht nur ein Mann des Wortes, sondern auch der Tat. „Tausende Kinder und Jugendliche aus Leverkusen und Umgebung sind mit ihm schon ins Zeltlager gefahren. Die damaligen Zeltlagerteilnehmer erinnern sich gerne an seine besondere Art der Personenbeförderung. Im Dänemark-Zeltlager war der Weg zum Strand relativ weit. Wie die Ölsardinen quetschte Leo die Teilnehmer in seinen VWKäfer und auch in den Anhänger. So konnten mit einer Tour dreißig Kinder befördert werden.“
Daran erinnert die Jugendförderung St. Antonius. Der Anlass ist traurig: Leo Verhülsdonk ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Bis 2001 war er in der Gemeinde, erst als Kaplan, dann als Priester, zog später nach Koblenz.
Schon zu Lebzeiten sei er eine Legende gewesen, ein begeisterterer Radfahrer, der mit mehr als 80 Jahren in den Bergen der Provence auf dem Rad saß. „Das Zeltlager war Leos Leben. Seinen 90. Geburtstag verbrachte er im Frühjahr 2017 mit dem Arbeitstrupp der Jugendförderung St. Antonius auf unserem Zeltplatz in St. Julien de Peyrolas.“Die Hochwasserkatastrophe, 2018, die das Ferienlager in Frankreich schwer traf – ein Betreuer wurde von den Fluten mitgerissen – und die coronabedingten Ausfälle der vergangenen Jahre habe der Geistliche sehr bedauert. „Als wir ihm vor ein paar Wochen mitteilten, dass wir nun am 4. Februar die Anmeldungen für das Ferienlager in Flossenbürg ausgeben, war er hocherfreut“, berichtet die Jugendförderung.