Kam falscher Impfpass aus Düsseldorf?
Nach dem Fall von Beinahe-Dschungelcamperin Christin Okpara führt eine Spur an den Rhein.
DÜSSELDORF
Eine spezielle Spur im Zusammenhang mit gefälschten PCR-Tests und Impfausweisen führt offenbar nach Düsseldorf. Nur einige Tage, nachdem die Influencerin Christin Okpara (25) als Kandidatin für das aktuelle Dschungelcamp bei ihrer Ausreise mit einem angeblich gefälschten Dokument aufgefallen war, hat die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft womöglich eine Lieferantin für solche falschen Urkunden ausfindig gemacht.
Eine Behördensprecherin hat auf Anfrage lediglich Ermittlungen in der Landeshauptstadt im Zusammenhang mit solchen gefälschten
Urkunden bestätigt, doch eine mögliche Verbindung zum Okpara-Vorfall kommentierte die Sprecherin nicht.
Nach RP-Informationen ist unter dem dringenden Tatverdacht der gewerbsmäßigen Urkundenfälschung inzwischen aber sogar ein Haftbefehl gegen die 32-jährige Tatverdächtige erwirkt, unter Auflagen jedoch direkt wieder außer Vollzug gesetzt worden.
Für Christin Okpara hatte sich ein medienträchtiger Ausflug ins Dschungelcamp nach Südafrika bereits erledigt, bevor er überhaupt begonnen hatte. Weil sich zunächst „Unstimmigkeiten zum Impfstatus“der 25-Jährigen ergeben hätten, hatte der Fernsehsender RTL die Möchtegern-Camperin Okpara im Januar flugs ausgetauscht und eine Ersatzkandidatin nach Südafrika entsandt. Okparas Vertrag mit RTL soll zudem aufgelöst worden sein, weil die 25-Jährige gegenüber dem Sender falsche Angaben gemacht haben soll. Nach Medienberichten hatte Okpara angeblich bei der Ausreise einen gefälschten Impfpass vorgelegt.
Woher dieses Dokument stammen könnte, haben Ermittler nach Informationen unserer Redaktion dann durch eine Auswertung von Okparas Handy zu erfahren versucht. Eine Spur soll direkt zu der 32-jährigen Düsseldorferin geführt haben. Ihr werden inzwischen aktuell sogar 14 solcher Fälle der Urkundenfälschung angelastet, darunter auch gegenüber Christin Okpara.
Als Verteidiger der 32-jährigen Verdächtigen hat der Bonner Rechtsanwalt Michael Hakner auf Anfrage jegliche Stellungnahme zu den Vorwürfen gegen die Düsseldorferin abgelehnt – mit Hinweis auf die weiterhin andauernden Ermittlungen. Nach der Haftverschonung für die 32-Jährige erklärte Hakner lediglich, seine Mandantin sei „jetzt natürlich sehr froh, dass sie nicht in UHaft genommen wurde“.
Ob die Düsseldorferin im Verdacht steht, gefälschte Dokumente wie PCR-Testergebnisse oder auch Impfausweise selbst illegal hergestellt oder solche falschen Urkunden lediglich vermittelt zu haben, ist derzeit noch unklar.
Sollten sich dabei Hinweise auf die 32-Jährige weiter verdichten, dann müsste sie demnächst womöglich mit einer Anklage vor einem Düsseldorfer Strafgericht rechnen. Bei einem solchen Gerichtsverfahren könnte als Zeugin oder Betroffene dann auch Christin Okpara vorgeladen werden.