„Möchte einer von ,wir` sein“
Zwei Wochen früher als geplant übernimmt Alexander Jobst den Vorstandsvorsitz.
(gic/pab) An Tag eins ist Alexander Jobst mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu seinem neuen Arbeitsplatz gekommen. Linie U79 aus Wittlaer, Umstieg in die U78. Der neue Vorstandsvorsitzende der Fortuna ist 14 Tage früher als zunächst geplant in seine neue Aufgabe gestartet. Und man merkt ihm an diesem Mittag bei seiner Vorstellung im Hotel Tulip Inn an der Arena an, dass er loslegen will. Er ist sich der Fallstricke im Umfeld eines aufgeregten Traditionsvereins durchaus bewusst und wählt seine Worte entsprechend sorgsam aus.
„Ich gehe diese Aufgabe mit viel Respekt an. Mein Ziel ist es, einer von ,wir` zu sein. Das bin ich noch nicht – aber das wird die Zeit mit sich bringen. Ich möchte gern lernen, zuhören, Fortuna verstehen“, sagt Jobst. „Ich werde nun alles kennenlernen und in Gesprächen versuchen herauszufinden, wo es noch hakt und was noch verbessert werden kann. Klar ist: Fortuna ist in einer keineswegs angenehmen Situation.“
Klar ist auch: Jobst will Fortuna wieder möglichst schnell in stabilere Gefilde führen. Wenngleich sein Beitrag vor allem daraus bestehen soll, sich nicht zu sehr in den Mittelpunkt zu spielen – der Star soll die Mannschaft sein. „Ich hatte mit Thomas Röttgermann das eine oder andere längere Gespräch. Darin ging es vor allem darum, wer jetzt die Entscheidungen über Projekte trifft, die bald auf den Weg gebracht werden müssen. In dem Zuge haben wir uns mit dem Aufsichtsrat verständigt“, sagt der 48-Jährige. „Mein Signal kam dann sehr schnell: Ich bin ausgeruht und habe Zeit. Da war klar, dass es für mich auch früher als geplant losgehen kann. Ich glaube, dass der Fortuna damit in allen Belangen geholfen ist.“
Er selbst will sich Zeit geben. Nicht vorschnell Projekte ausgeben, sondern zunächst einmal sammeln und sondieren. „Es gibt nicht denjenigen, der im Alleingang sagt, wo es langgeht. Wir haben jetzt eine sehr klare Struktur innerhalb des Vorstands. Das war mir ein großes Anliegen“, sagt Jobst. „Ich habe mir nun vier bis sechs Wochen Zeit gegeben, in denen ich erst einmal ankommen und begreifen möchte, wo in diesem Verein Prioritäten gesetzt werden müssen. Wir werden zusammen einen Weg auch gemeinsam mit den Mitgliedern definieren.“