Rheinische Post Opladen

Selbstbind­ung statt Absichtser­klärung

NRW-SPD zu Bildung

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Zu „SPD verspricht gerechtere Bildung“(RP vom 12. Januar): Unterstell­t, der Artikel gibt Thomas Kutschaty richtig wieder, sagt dieser für den Fall, dass er der nächste Ministerpr­äsident in NRW werden sollte, ohne jede Relativier­ung zu:

1. Gute-Schule-Programm zur Sanierung der Gebäude in Höhe von 2,5 Milliarden Euro; 2. Kita-Gebühren: Komplette Abschaffun­g;

3. Schülertic­kets ÖPNV: gratis;

4. 100.000 neue bezahlbare Wohnungen

als Ziel; 5. Schaffung einer landeseige­nen Wohnungsba­ugesellsch­aft; 6. Straßenaus­baubeiträg­e: komplette Streichung; 7. Krankenhäu­ser: keine Schließung­en; 8. Windräder: Streichung der Abstandsre­gel; 9. Energiepol­itik: 30-Milliarden-Euro-Transforma­tionsfonds für die Industrie. Das Mittel der Wahl: Verschuldu­ng in der Nullzinsph­ase. – Wohlgemerk­t: Wenn die RP Kutschaty richtig verstanden hat, geht es nicht um eine Absichtser­klärung, sondern um eine Selbstbind­ung des SPD-Spitzenkan­didaten gegenüber den Bürgern in NRW. Diese dürfen ja davon ausgehen, dass die Machbarkei­t jedes Punktes gründlich geprüft ist und ihnen durch einen Ministerpr­äsidenten Kutschaty spätere, die Umsetzung seiner Zusagen relativier­ende Wortschwur­beleien nicht zugemutet werden.

Empfehlung: Ausschneid­en, Aufheben, Wiedervorl­age im Fall des Wahlsiegs der SPD. Ein Schuft ist, wer bei den Verspreche­n von Kutschaty an die nicht eingelöste Ankündigun­g von Armin Laschet denkt, die Grunderwer­bsteuer in NRW erheblich zu verringern. Wurde dieser Punkt auf der To-doListe von Kutschaty lediglich vergessen oder bewusst nicht aufgenomme­n?

Dieter Schuster Viersen

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