Rheinische Post Opladen

Weniger Corona-Fälle in NRW

Kritik richtet sich gegen das Auslaufen der Maskenpf licht an Schulen.

-

DÜSSELDORF (dpa/szf) Am ersten Werktag nach Wegfall der Homeoffice-Pflicht hat das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Rückgang der Zahl der Corona-Fälle in Nordrhein-Westfalen vermeldet: Die Zahl der Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen ist in Nordrhein-Westfalen am Montag auf 1404 nach 1415 am Sonntag gesunken. Der Wert in NRW lag damit weiter unter dem Bundesschn­itt von 1714.

Kritik gibt es derweil an der Corona-Politik des Landes für Kitas und Schulen: Die Abschaffun­g der Maskenpfli­cht an den NRW- Schulen zum 2. April ist laut der Gewerkscha­ft Erziehungu­ndWissensc­haft(GEW) „Pandemiepo­litik im Blindflug, die niemandem hilft“. Die NRW-Vorsitzend­e Ayla Çelik nannte die Entscheidu­ng

der Landesregi­erung unverständ­lich und falsch. „Während die Inzidenzen durch die Decke gehen, werden Basis-Schutzmaßn­ahmen, nämlich die Maskenpfli­cht und die Tests in Schulen und Kitas, eingestell­t. Und das, ohne andere Sicherheit­sbausteine zu nutzen wie beispielsw­eise Luftfilter.“Die Testpflich­t für die Schulen endet am 8. April, aus den Tests in den Kitas zieht sich das Land bis nach Ostern ganz zurück. Damit drohten noch höhere Infektions­zahlen und noch mehr erkrankte Kinder, Jugendlich­e, Erzieher und Lehrkräfte, warnte Çelik.

Der SPD-Spitzenkan­didat Thomas Kutschaty kritisiert­e ebenfalls, dass das Land aus den Corona-Tests in Schulen und Kitas aussteigt. „Das ist nicht nötig, das ist sogar falsch“, sagte er. Tests seien das beste Mittel, um Infektions­ketten frühzeitig zu durchbrech­en, so Kutschaty.

Das Bundesgesu­ndheitsmin­isterium teilte unterdesse­n mit, dass die kostenlose­n Corona-Bürgetests noch bis Ende Mai verfügbar sein sollen. Am 31. März läuft zwar die geltende Testverord­nung aus, die auch die Bürgertest­s enthält. Sie würden aber weiterhin bezahlt, sagte ein Ministeriu­mssprecher am Montag. Eine entspreche­nde Verordnung werde vorbereite­t. Das Portal „Business Insider“hatte zuerst darüber berichtet. Gesundheit­sund Finanzmini­sterium hätten sich geeinigt, die Finanzieru­ng der Tests durch den Bund vorerst weitere zwei Monate zu gewährleis­ten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany