Rheinische Post Opladen

Land gibt 1,2 Milliarden Euro für Schnelltes­ts aus

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Die nordrhein-westfälisc­he Landesregi­erung hat seit Beginn der Pandemie rund 1,2 Milliarden Euro für Corona-Schnelltes­ts bewilligt. Das geht aus einer noch unveröffen­tlichten Antwort auf eine kleine Anfrage der SPD hervor, die unserer Redaktion vorliegt. In der Summe berücksich­tigt seien nur solche Maßnahmen, bei denen die

Beschaffun­g durch die Landesregi­erung erfolgt sei (außer Landtag NRW ) – und keine Kostenerst­attungen und Zuschüsse an Dritte.

In der Antwort auf die Anfrage der SPD-Abgeordnet­en Sarah Philipp und Stefan Kämmerling heißt es weiter, dass aufgrund vertraglic­her Verpflicht­ungen und getätigter Lieferunge­n die Finanzmitt­el als verausgabt anzusehen seien, auch wenn die dazugehöri­gen Rechnungen

noch nicht abschließe­nd beglichen worden seien. „Zwischen Bestellung, Lieferung, Rechnungss­tellung, Buchung der Rechnung und der Auszahlung vergeht naturgemäß ein gewisser Zeitraum. Die Höhe der tatsächlic­h verausgabt­en Mittel verändert sich daher im Zeitablauf“, heißt es wörtlich mit Bezug Stand 31. Dezember 2021.

Das Land NRW hat seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie weit über 100 Millionen Schnelltes­ts gekauft, die zwischen 59 Cent und 14,63 Euro pro Stück gekostet haben. Demnach seien die Preise von „marktüblic­hen Einflussfa­ktoren“wie der Verfügbark­eit abhängig gewesen. Dabei habe es sich insbesonde­re um Faktoren wie Stückzahl, die Art der Verpackung (Einzelverp­ackung/Gebindegrö­ße) sowie Zeitpunkt der Beschaffun­g gehandelt. Aber auch die jeweilige Notwendigk­eit

und die Logistik hätten einen Einfluss auf den Preis, heißt es in der aktuellen Antwort.

„Interessan­t ist vor allem das, was uns die Landesregi­erung nicht verraten will: Wie viel sie bei welchem Anbieter für die jeweiligen Tests bezahlt hat. Die Antwort verweigert Herr Reul mit Verweis auf Geschäftsg­eheimnisse. Bei der Beschaffun­g von Masken war das allerdings noch möglich“, sagt die

Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin der SPD-Landtagsfr­aktion, Sarah Philipp.

In einem früheren Bericht an den Landtag wurden rund 70 Lieferante­n aufgezählt. Darunter Apotheken, bei denen man 50 oder 60 Tests erwarb – aber auch Siemens Healthcare mit fast 94 Millionen Stück. Das Unternehme­n lieferte bis Jahresende 2021 die Schnelltes­ts für weiterführ­ende Schulen.

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