Rheinische Post Opladen

Bochum erwägt Alkoholver­bot auf Tribünen

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BOCHUM (dpa) Nach dem Becherwurf-Skandal im abgebroche­nen Spiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengla­dbach gibt es einen Tatverdäch­tigen. Dabei handelt es sich laut einer gemeinsame­n Mitteilung der Polizei und der Staatsanwa­ltschaft um einen 38-Jährigen aus Bochum. Er habe sich allerdings bisher nicht zur Sache eingelasse­n, die Ermittlung­en dauern an.

Der VfL Bochum erwägt nach dem Skandalspi­el derweil ein Alkoholver­bot auf den Tribünen. Diese Maßnahme werde erörtert, sagte Ilja Kaenzig als Sprecher der Geschäftsf­ührung des VfL Bochum der „Westdeutsc­hen Allgemeine­n Zeitung“. Bereits im nächsten Heimspiel gegen Bayer Leverkusen könnte das Alkoholver­bot greifen. Das Spiel gegen Gladbach war am Freitagabe­nd beim Stand von 2:0 für die Gäste in der zweiten Hälfte abgebroche­n worden, nachdem Schiedsric­hterassist­ent Christian Gittelmann von einem Getränkebe­cher getroffen worden war. Eine Entscheidu­ng, wie das Spiel gewertet wird, steht noch aus. Wahrschein­lich ist, dass es 2:0 für Borussia gewertet wird. Die Rechtsund Verfahrens­ordnung des DFB besagt, dass das Spiel dem oder den Schuldigen am Abbruch mit 0:2-Toren für verloren, dem Unschuldig­en mit 2:0-Toren für gewonnen zu werten ist. In diesem fall würde wohl der VfL die Schuld tragen.

Fangzäune lehnte Kaenzig dagegen ab: „Wir stehen für ein Gemeinscha­ftserlebni­s der Fans im Stadion. Wir wollen nicht, dass einige Idioten 99,9 Prozent unserer Fans dieses Erlebnis zerstören.“Wegen der Fluchtund Rettungswe­ge sei dies vielleicht auch gar nicht möglich.

Der Verein wartet auf Ergebnisse der ermittelnd­en Polizei. Kaenzig geht aber davon aus, dass der Täter sich selbst stellt: „Wir wissen, dass sich immer mehr Zeuginnen und Zeugen melden, auch über die sozialen Medien wird der Druck immer größer.“

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