Rheinische Post Opladen

Eiskunstla­uf-Paar hofft auf versöhnlic­he WM

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(dpa) Die Tränen und den Frust über das Corona-Drama von Peking haben Minerva Hase und Nolan Seegert nur mühsam hinter sich gelassen. Der Schock über Seegerts Infektion, seine zehn Quarantäne-Tage und die völlig verpatzte Olympia-Kür – das alles wirkt für das Berliner Eiskunstla­uf-Paar auch zum Start der WM in Montpellie­r irgendwie noch nach. Und auch in die am Mittwoch beginnende Weltmeiste­rschaft starten die wohl größten Hoffnungst­räger des deutschen Verbandes unter erschwerte­n Bedingunge­n.

Eine Vorbereitu­ng an ihrem gewohnten Trainingso­rt Sotschi war wegen Russlands Angriffskr­ieg gegen die Ukraine nicht möglich. Ihr russischer Trainer Dmitri Sawin konnte sie zuletzt wegen der Sanktionen gegen sein Land nur online betreuen. „Das war nicht optimal“, sagte Hase. Nach einigen Tagen in Berlin zog das Paar zum WM-Training nach Bergamo weiter. Dort bereiteten sich auch andere Paare vor, die dortigen Trainer halfen aus. „Da sind wir wenigstens nicht allein“, sagte die 22-jährige Hase. Zu den Titelkämpf­en nach Frankreich darf Coach Sawin reisen. Nun hoffen Hase und Seegert auf ein versöhnlic­hes Ende dieser schwierige­n Saison. Schon bei der EM in Tallinn waren sie als Achte unter ihren Möglichkei­ten geblieben. In Peking wurden die Berliner dann nur 16., weil Seegert geschwächt von der Isolation war und bei der Kür mehrfach Hebungen abbrechen musste.

In Montpellie­r sind die Chancen auf ein gutes Resultat nun allein schon deshalb wieder besser, weil sie auf ein dezimierte­s Feld treffen. Die drei russischen Spitzenpaa­re sind ausgeschlo­ssen. Die chinesisch­en Olympiasie­ger Sui Wenjing/ Han Cong nehmen nicht teil. „Unser Ziel ist es, unsere Programme gut zu laufen und besser als in Peking“, sagte Seegert.

Im deutschen WM-Aufgebot stehen außerdem die Olympia-17. Nicole Schott (Oberstdorf ), Nikita Starostin (Dortmund) und die deutschen Eistanz-Meister Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (Oberstdorf ).

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