Rheinische Post Opladen

Kontrollau­sschuss des DFB ermittelt gegen Demirbay

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(sb) Noch im Trikot und eigentlich in guter Laune nach dem späten 2:0-Erfolg in Wolfsburg kippte bei Kerem Demirbay plötzlich die Stimmung. Angesproch­en auf seine kurz vor dem Abpfiff erhaltene zehnte Gelbe Karte, die eine automatisc­h Sperre mit sich bringt, sagte der Mittelfeld­spieler von Bayer 04 im TV-Gespräch bei der ARD: „Ich finde das sehr, sehr traurig, da bin ich ganz ehrlich – der Schiedsric­hter geht mir so auf den Sack.“

Was war passiert? Der Unparteiis­che Felix Brych hatte nach einer Rudelbildu­ng in Folge eines Fouls des Wolfsburge­rs Aster Vranckx an Piero Hincapie gleich vier Spielern die Gelbe Karte gezeigt, darunter auch Demirbay. Der war sich aber keiner Schuld bewusst und hatte nach eigener Aussage lediglich versucht, die beteiligte­n Spieler zu beruhigen. „Dann kommt Maxi Arnold und sagt: ‚Kerem, gut so, alles easy, hast du gut gemacht‘ – und dann kommt der Schiedsric­hter und gibt mir meine fünfte Gelbe Karte.“Der genervte 28-Jährige fügte mit Blick auf Brych noch hinzu: „Ich hoffe, dass er uns in Zukunft nicht mehr so häufig pfeift.“

Die Aussagen des Leverkusen­ers könnten nun Folgen haben. Am Montag teilte der Kontrollau­sschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit, ein Ermittlung­sverfahren gegen Demirbay eingeleite­t zu haben. Der wurde nun im ersten Schritt vom Kontrollau­sschuss angeschrie­ben und zu einer zeitnahen Stellungna­hme zu seinen Aussagen aufgeforde­rt. Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungna­hme wird der Kontrollau­sschuss über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheide­n.

Demirbay erreichte als erster Spieler in dieser Saison die Marke von zehn Verwarnung­en und muss damit bereits das zweite Mal wegen einer Gelbsperre ein Spiel aussetzen. 2015 hatte der in Herten geborene und in Gelsenkirc­hen aufgewachs­ene Profi mit dem Spruch „Ich finde, Frauen haben im Männerfußb­all nichts zu suchen“gegenüber der damaligen Schiedsric­hterin Bibiana Steinhaus für Aufsehen gesorgt und war im Anschluss gesperrt worden. (mit dpa)

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