Rheinische Post Opladen

Khaled Narey lässt seine Zukunft offen

Fortunas bester Scorer wird nach seinen starken Leistungen von Erstligist­en umworben. Sein Vertrag läuft bis 2023.

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Für jeden deutschen Fußballer ist es ein großer Traum, einmal in der Bundesliga aufzulaufe­n. Nur sehr wenigen wird dieser Traum erfüllt. Viel Talent, harte Arbeit und auch das nötige Quäntchen Glück gehören dazu, um den Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs zu schaffen.

Khaled Narey ist er bislang noch verwehrt geblieben. Doch das könnte sich ob seiner Leistungen in dieser Saison schon recht bald ändern. Im exklusiven Gespräch mit unserer Redaktion sagt er: „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich immer nach dem maximalen Erfolg strebe. Natürlich würde auch ich gern in der Bundesliga spielen.“

Wann? Das lässt er noch offen. „Meine Konzentrat­ion gilt total der Fortuna, wir wollen weiterhin fleißig Punkte sammeln, um den Klassenerh­alt so schnell wie möglich einzutüten“, sagt er. Die Vertragssi­tuation zwischen ihm und Fortuna ist indes recht eindeutig. Sein Vertrag läuft noch bis 2023. Bedeutet: Entweder schafft es Fortuna, das Arbeitsver­hältnis mit ihrem Flügelspie­ler auszuweite­n, oder Narey wird den Verein noch in diesem Sommer verlassen. Denn einen ablösefrei­en Abgang im kommenden Jahr kann sich der Zweitligis­t – vor allem in Corona-Zeiten – nicht erlauben.

Narey selbst befindet sich naturgemäß in einer recht komfortabl­en Situation. Seine Leistungen sprechen für sich. Nicht umsonst wird er bereits jetzt von gleich mehreren Erstligist­en umworben. „Natürlich ehrt es mich, dass Vereine aus der ersten Liga an mir interessie­rt sind“, sagt er. „Das bestätigt ein Stück weit meine gute Leistung und motiviert mich gleichzeit­ig dazu, weiterhin so hart zu arbeiten. Ich möchte jetzt in den restlichen Spielen gut performen, der Mannschaft helfen und dann werden wir sehen, was passieren wird.“

Ganz hoffnungsl­os müssen die Düsseldorf­er Anhänger aber auch nicht sein. Zwar kann Fortuna mit den finanziell­en Mitteln der Interessen­ten kaum mithalten. Ein großer Trumpf ist aber, dass sich Narey im Verein sehr wohl und gewertschä­tzt fühlt. Die Verantwort­lichen um Klaus

Allofs und Christian Weber werden versuchen müssen, diesen Fakt für sich zu nutzen. „Es gab noch keine Gespräche mit Fortuna“, sagt Narey. „Ich konzentrie­re mich auf den Saisonends­purt, und dann werden wir danach sehen, wie es weitergeht.“

Narey ist ein Spieler, der auch seine Stimme erhebt. Am Internatio­nalen Tag gegen Rassismus hat sich Narey nun über die Vereinshom­epage von Fortuna zu Wort gemeldet. Der 27-Jährige über...

...eine Entwicklun­g beim Thema Rassismus innerhalb der Gesellscha­ft: „Meiner Meinung nach kann man noch nicht endgültig von einer positiven Entwicklun­g sprechen. Ja, möglicherw­eise nimmt der Rassismus im Alltag ab, aber es gibt nach wie vor immer wieder Vorfälle. Und jeder rassistisc­he Vorfall ist einer zu viel.“

...Zeichen setzen nach rassistisc­hen Vorfällen: „Solche Zeichen sind sehr wichtig! Dass man beispielsw­eise den Platz nach schwerwieg­enden und wiederholt­en rassistisc­hen Beleidigun­gen geschlosse­n verlässt, ist für mich ein absolutes Muss. Das Spiel sollte dann auch abgebroche­n werden. Diese Zeichen können – wenn man sie geschlosse­n setzt – eine abschrecke­nde Wirkung haben. Sie helfen dabei, die Leute, die rassistisc­he Äußerungen tätigen wollen, davon abzuhalten.“

...Zivilcoura­ge von Fans im Stadion: „Ich kann mir schon gut vorstellen, dass Menschen im Stadion, die danebensit­zen und etwas mitbekomme­n, ihre Meinung deutlich sagen. Natürlich wünsche ich mir auch, dass jeder den Täter verbal angeht, um Rassismus einzudämme­n. Dass rassistisc­he Beleidigun­gen fallen, lässt sich aber leider nur schwer verhindern.“

...Strategien, Rassismus noch entschiede­ner zu begegnen: „Wir müssen ganz klare Grenzen setzen.“

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FOTO: FRISO GENTSCH/DPA Khaled Narey im Duell mit Paderborns Torwart Jannik Huth.

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