Ultra-Rückkehr beflügelt Fortuna
Die Fangruppierung nutzt die große Bühne Arena für ein Spektakel.
Das war endlich mal wieder eine würdige Kulisse – 31.353 Zuschauer in Arena beim Heimspiel gegen den Hamburger SV. Und die Fans machten mächtig Alarm. Für Fortuna kann es noch einmal einen ordentlich Schub geben, nach vorne getragen zu werden von dieser Stimmung, auf die man so lange verzichten musste. „Die Stimmung war großartig und ein Erlebnis für jeden, der dabei war“, sagt Vorstandsvorsitzender Alexander Jobst. „Die Fortuna-Energie in dieser Form erstmalig komplett zu spüren, hat richtig Lust auf mehr gemacht.“
Was bedeutet die (hoffentlich) dauerhafte Fan-Rückkehr wirtschaftlich für den Verein? Jobst sagt: „Natürlich haben hohe Zuschauerzahlen auch wirtschaftliche Effekte, die uns helfen, den Corona-Verlust über zwei Jahre besser zu verkraften. Neben den TV-Erlösen und Sponsoreneinnahmen tragen auch die Ticket- und Hospitalityeinnahmen nicht unerheblich zu unserer wirtschaftlichen Stabilität bei.“
Und auch die Rückkehr der Ultras in die Arena war ganz nach dem Geschmack von Jobst. „Die Rückkehr der Ultras hat dazu beigetragen, dass sich das Stadionerlebnis endlich wieder normal angefühlt hat“, befindet er. „Der dauerhafte Support war sichtbar, hörbar und spürbar – genau das brauchen wir.“
Die Ultras hatten am Tag vor dem
HSV-Spiel in einer Mitteilung verkündet, ihren Boykott aufzuheben. In einer Mitteilung hieß es: „Die Ereignisse überschlagen sich, und so haben sich einige Dinge gewendet, die uns eine Rückkehr in die Kurve ermöglichen. Deshalb werden wir morgen beim Heimspiel gegen den HSV wieder mit den anderen Gruppen zusammen in der Kurve stehen und unsere Mannschaft gemeinsam mit allen Fortuna-Fans anfeuern.“
Nicht ganz so überraschend nutzten die Fan-Gruppierungen aus beiden Lagern (auch die Ultras des HSV waren angereist) die große Bühne, um zu zeigen, was aus ihrer Sicht alles Bestandteil von Fan-Kultur ist. Eben nicht nur Stimmung durch Anfeuern, sondern auch durch das
Abbrennen von Bengalos.
Die Anhängerschaft aus Hamburg fackelte ein stattliches PyroMaterial ab, doch auch im Block der Düsseldorfer Ultras wurde vereinzelt gezündelt. Inwieweit man solche Bilder mit Fußballkultur verbindet, ist stark Ansichtssache.
Fest steht, dass es in dieser Form verboten ist und vom Deutschen Fußball-Bund früher oder später eine Strafe folgen wird. Fortuna wird das also teuer zu stehen kommen. „Durch das Abbrennen der Feuerwerkskörper aus beiden Fanlagern bekommt dieser tolle Fussballnachmittag leider einen bitteren Beigeschmack“, so Jobst, „denn erfahrungsgemäß wird uns eine Geldstrafe erwarten, die uns in Corona-Zeiten doppelt trifft.“