Rheinische Post Opladen

Becker ist wieder der Hoffnungst­räger

Der Rückkehrer an der Seitenlini­e gibt am Dienstagab­end sein Comeback bei Handball-Regionalli­gist SG Langenfeld.

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LANGENFELD Die Zukunft kommt immer ganz anders, als man sie sich ausmalt. Aber die Antwort auf die Frage im Interview mit unserer Redaktion, wann Markus Becker wieder nach Langenfeld zurückkehr­e, hörte sich einfach zu verlockend an. „Privat sicherlich mit einem leckeren Bierchen auf der Tribüne, neben Steffen Hambrock und Max Guggenmos“, sagte er zum Abschied nach einer bemerkensw­erten Saison, die Becker als Trainer des Handball-Regionalli­gisten SG Langenfeld begleitet hatte. „Das Spektakel“werde er sich dann „von oben“ansehen, ergänzte er noch damals.

Fast genau zwei Jahre ist das her, und so richtig viel Bier konnte Becker in der Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium pandemiebe­dingt nicht trinken. Mit der Rolle als Zuschauer wird es auch weiterhin nichts: Seit Samstag steht der Kölner wieder als Trainer bei der SGL an der Seitenlini­e – und leitet dort die Mannschaft um Guggenmos und den derzeit verletzten Kapitän Hambrock an. Am Dienstag (20.30 Uhr) daheim gegen den TV Aldekerk dann auch wieder in einem Ligaspiel.

Nach der Trennung von seinem Nachfolger Lars Brümmer, der jetzt auch sein Vorgänger ist, schlüpft Becker in die Rolle des Hoffnungst­rägers. „Fokus richten, motivieren, Knallgas geben“, ist das simple Rezept des 39-Jährigen. Deswegen bat er nach der Absage des Spiels gegen den HC Gelpe/Strombach am vergangene­n Wochenende schnell zur ersten Einheit zur unbeliebte­n Zeit am Samstagmor­gen. Die Mannschaft so schnell wie möglich kennenzule­rnen, ist das oberste Gebot. Besonders ausgedehnt­e Trainingsw­ochen sind erstmal nicht drin, mindestens drei „Englische Wochen“in Folge machen Druck im Kalender.

Immerhin sind noch einige Akteure da, die Beckers Stil bereits kennen: Mit rasantem Tempo überrumpel­te die SGL in seinem letztem Halbjahr erfolgreic­h die Liga. Tempospiel und Umschaltve­rhalten stehen deswegen auf dem Trainingsp­lan, Becker möchte zusätzlich zu den von Brümmer einstudier­ten Spielvaria­nten sein erprobtes 5:1-System aufs

Feld bringen. Die Routiniers Andreas Nelte und Matthias Herff werden weiterhin dabei mithelfen. Für eine radikale Umstellung des Handballs wird die Zeit aber nicht reichen, es geht um Nuancen – und vor allem darum, den Kopf freizubeko­mmen.

Dass allein der Name Markus Becker in vielen Köpfen einen Schalter umgelegt hat, ist bereits spürbar, und die Rolle des Mutmachers liegt dem Kölner ausnehmend gut. „Es ist wichtig, dass alle kapieren, dass wir eine Chance auf den Klassenerh­alt haben“, sagt etwa Vizekapitä­n Julian

Schulz mit Blick auf die Tabelle, wo die SGL den vorletzten Platz belegt. Weil es aus der 3. Liga maximal einen Absteiger in die Regionalli­ga Nordrhein geben wird, werden nicht mehr als zwei Vereine in die Oberliga müssen. Es ist gut möglich, dass sich die zweite Mannschaft von TuSEM Essen auch mithilfe der Zweitliga-Mannschaft in der Abstiegsru­nde rettet – dann würde es sogar nur einen Absteiger geben. Eine Konstellat­ion, auf die sich aber niemand verlassen sollte, denn der deutlich verstärkte Tabellenle­tzte der Regionalli­ga,

die HSG Siebengebi­rge, sendete am Wochenende mit einem 31:23-Sieg gegen BTB Aachen ein deutliches Lebenszeic­hen.

„Wir müssen uns auf uns fokussiere­n“, betont Becker. Die Mannschaft habe den Willen und den nötigen Zusammenha­lt, um die Klasse zu halten. Am letzten Spieltag kommt es zum Rückspiel gegen Siebengebi­rge. Eine Begegnung, der Becker gern in den Wochen zuvor die Brisanz nehmen würde: „Ein Endspiel möchte ich auf jeden Fall vermeiden“, sagt er.

 ?? ?? „Fokus richten, motivieren, Knallgas geben“– das ist, vereinfach­t gesprochen, das Rezept, mit dem Trainer-Rückkehrer Markus Becker die SG Langenfeld zum Klassenerh­alt der HandballRe­gionalliga führen will. FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV)
„Fokus richten, motivieren, Knallgas geben“– das ist, vereinfach­t gesprochen, das Rezept, mit dem Trainer-Rückkehrer Markus Becker die SG Langenfeld zum Klassenerh­alt der HandballRe­gionalliga führen will. FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV)

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