Mädchen fällt mehrere Meter in die Tiefe
Kind erklimmt Turnhallendach der Hermann-Gmeiner-Schule und stürzt durch Oberlicht in Putzraum.
MONHEIM (elm) Offenbar um ein Foto zu machen, hat am Sonntagabend ein 13-jähriges Mädchen auf dem Gelände der Hermann-Gmeiner-Schule das Dach der Turnhalle erklommen. Als es in ein Oberlicht trat, gab dieses nach und das Mädchen stürzte sechs Meter in die Tiefe. Die Feuerwehr musste zur Rettung des Kindes die Hallentür aufbrechen. Das Mädchen wurde nach erster notärztlicher Behandlung zur stationären Aufnahme in ein Krankenhaus gebracht.
Insgesamt sollen sich fünf Kinder auf dem Schulgelände der Erich-Klausener-Straßeaufgehalten haben. „Des weiteren waren das zwei elfjährige Mädchen und zwei zwölfjährige Jungen“, berichtet Diane Dulischewski, Sprecherin der Kreispolizei. Es ist nicht bekannt, ob eines der Kinder den Notruf absetzte. „Das Kind hatte noch Glück im Unglück, dass es es sich dabei um das Dach des Umkleidetrakt handelte, so dass die Fallhöhe nur fünf bis sechs Meter betrug“, erklärt Torsten Schlender, Chef der Monheimer Feuerwehr. Eine Turnhalle messe eher mal zehn Meter. Die Feuerwehr habe die Hallentüre aufbrechen müssen, weil sonntagabends kein Hausmeister greifbar war. „Es war ja höchste Eile geboten“, so Schlender. Nach der ersten notärzlichen Einschätzung lagen keine sehr schweren Verletzungen vor. Das Mädchen habe vermutlich nicht damit gerechnet, dass die Kunststoff-Oberlichter kein Gewicht tragen können.
Wie es auf das Dach gelangt ist, darüber können die Behörden nur spekulieren: „Vor dem Halleneingang befindet sich eine Brüstung, die vielleicht als Steighilfe genutzt wurde“, sagt Peter Heimann, Leiter des Bereichs Schule und Sport. Oder sie sei an der Stahlträgerkonstruktion des Hallenvordachs emporgeklettert. Er betont, dass sich die Kinder nicht widerrechtlich Zugang verschafft haben. „Die Schulgelände sind am Wochenende zumindest bis zum Einbruch der Dunkelheit offen und bespielbar.“
Auch Gebäudemanager Stefan Greß kann nicht nachvollziehen, wie das Kind auf das Dach der Umkleide gelangt ist, das deutlich niedriger ist als die Turnhalle. Seiner Aussage nach ist die 13-Jährige durch die Lichtkuppel in einen Putzmittelraum gestürzt. Da die Stadt die Kletterroute des Mädchens zumindest jetzt noch nicht kenne, gebe es auch vorerst keine Maßnahmen, diese künftig für derartige gefährliche Kletterpartien zu sperren.