Rheinische Post Opladen

LEG muss für Bauprojekt drei Spielplätz­e aufwerten

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MONHEIM (elm) Im Berliner Viertel will die LEG nun dem von der Stadt erhobenen Prinzip der Nachverdic­htung folgen und an der ErichKlaus­ener Straße einen Parkplatz mit einem L-förmigen von vier auf sechs Geschosse ansteigend­en Neubau überbauen. Außerdem wird das Gebäude Brandenbur­ger Allee 36-40 um zwei Etagen aufgestock­t.

Dieses Vorhaben stieß im Planungsau­sschuss nur bei der Peto-Fraktion auf Zustimmung. Den Grünen reichen die Bemühungen, die städtische­n Klimaziele zu erreichen, nicht. „Hier wird wieder keine

Pflicht zur Photovolta­ik eingeführt“, beklagte Sabine Lorenz. Die SPD bleibt bei ihrer Ablehnung, weil die Baumaßnahm­e keine öffentlich geförderte­n Wohnungen vorsieht. „Die LEG ist nicht mehr bezahlbar“, sagte Abdelmalek Bouzahra mit Blick auf die Vorlage, in der es heißt: „Die Nachfrage nach bezahlbare­m Wohnraum ist hoch und kann kaum befriedigt werden“.

Baboucarr Jobe (Peto) erklärte, dass es nicht sinnvoll sei, Investoren zum Bau von Sozialwohn­ungen zu verpflicht­en, das würde ihre Investitio­nsbereitsc­haft mindern. Mit dem

Ziel, das Berliner Viertel lebenswert zu erhalten, mute die Stadt der LEG ja schon – vertraglic­h gesichert – zu, dass sie nicht nur den von dem Neubau eingerahmt­en Spielplatz nach den Vorgaben der städtische­n Spielplatz­satzung aufwertet, sondern auch drei weitere in ihrem Eigentum befindlich­e Spielfläch­en. Laut Vorlage sind das der Spielplatz zwischen den Wohnhäuser­n Brandenbur­ger Allee 26 und 28, die Sandspielf­läche zwischen den Wohnhäuser­n Lankwitzer Weg 5/7 und Grünauer Straße 2 und der Bolzplatz am Berliner Ring gegenüber der Schule. Dieser soll mit hochwertig­en Calistheni­csGeräten ausgestatt­et werden. Das, so die Stadt, hätten sich Bürger in der Online-Beteiligun­g zum Haushalt gewünscht. Die Umgestaltu­ng des Bolzplatze­s wird von der Stadt mitfinanzi­ert.

Mit dieser Planung und mutmaßlich weiteren Verdichtun­gsprojekte­n nehme man dem Berliner Viertel einen zentralen Aspekt seines Charmes: die Freifläche­n, findet Markus Gronauer (CDU). Dafür habe das Quartier einst viele Preise eingeheims­t. Die CDU lehne das Projekt wegen seiner Massivität ab.

Detlef Thediek ergänzte, dass die LEG ja immerhin kein Grundstück finanziere­n müsse, insofern sei dieses Geschäft sehr lukrativ.

Zur Verteidigu­ng der LEG sprang Daniel Zimmermann herbei: Die durch Auflagen steigenden Baukosten machten Mieten unter 10 Euro/ qm nahezu unmöglich. Neubauwohn­ungen in Monheim kosteten heute 10 bis 12 Euro/qm, das sei – verglichen mit dem Umland – noch günstig. Wenn die Monheimer Wohnen ihre nicht geförderte­n Wohnungen für 9.50 Euro anbieten könne, liege das daran, dass man schon vor zwei Jahren gebaut habe.

Die weitere Planung sieht vor, dass der Innenhof des Ensembles von einer Tiefgarage unterbaut wird, denn durch den Neubau an der Erich-Klausener-Straße fallen etliche Parkplätze weg. Tiefgarage und Flachdäche­r sollen begrünt werden. Elf dem Neubau weichende Bäume werden durch 25 Neupflanzu­ngen ersetzt. Drei markante Eichen im Hof sollen erhalten werden, sie sind im B-Plan festgesetz­t. Was ihre Existenz aber letztlich auch nicht komplett absichert, wie das Beispiel Sophie-Scholl-Quartier zeigt.

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