Rheinische Post Opladen

Die Rückkehr der Groß-Events

Nach zwei Jahren voller Einschränk­ungen werden Feste und Konzerte wieder zum Alltag gehören.

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DÜSSELDORF Nach den jüngsten Lockerunge­n und dem nahenden Ende der meisten Corona-Auflagen blicken die Veranstalt­er von Düsseldorf­er Groß-Events optimistis­ch auf Frühjahr und Sommer. Sie setzen darauf, dass das Leben nach zwei Pandemie-Jahren wieder öffentlich­er wird. Und sie hoffen, dass Konzerte, Events und Feste sich ihren Platz im Jahreskale­nder zurückerob­ern.

„Nach zwei Jahren coronabedi­ngter Pause sind wir nun nicht mehr zu stoppen und freuen uns auf die Jazz-Rally im Juni und das große Frankreich-Fest einen Monat später“, sagt Natalie Waeijen vom Veranstalt­er Schlieter&friends, der die Events für die Destinatio­n Düsseldorf ausrichtet. Für die Rally vom 3. bis zum 5. Juni können Musikfreun­de sogar schon Karten buchen. „Wer an prominente­n Musikern interessie­rt ist, sollte das auch tun, die Höhepunkte können rasch ausgebucht sein“, meint Waeijen.

Anders sieht das beim Japan-Tag aus, dessen Strahlkraf­t weit über Düsseldorf hinausreic­ht. „Es ist der Wunsch der Beteiligte­n, den Tag möglich zu machen. Aber wir sind noch in der Abstimmung darüber, ob das Fest am 21. Mai tatsächlic­h stattfinde­n kann“, sagt ein Sprecher von Düsseldorf Tourismus (DT). Nach zweijährig­er Pause mit Folgen für die gesamte Veranstalt­ungsbranch­e sei es nach wie vor nicht einfach, große Events auszuricht­en. „Und dabei spielt nicht nur Corona die entscheide­nde Rolle“, meint der Sprecher.

Freuen dürfen sich die Fans großer Konzerte. Denn der Kalender ist im Sommer gut gefüllt. Auf der Agenda stehen unter anderem: Eric Clapton (10. Juni, Dome), Rammstein (18. und 19. Juni, Arena), die Toten Hosen (24. und 25. Juni, Arena), Alice Cooper (21. Juni, Mitsubishi-Electric-Halle) sowie Lady Gaga (17. Juli, Arena).

„Die Sehnsucht nach Konzerten, aber auch nach klassische­r und moderner Kultur ist so groß wie wahrschein­lich noch nie“, sagt D.LiveGeschä­ftsführer Michael Brill. Die Menschen seien nach einer Phase mit vielen Absagen elektrisie­rt, wenn sie nun zum ersten Mal wieder in ein Konzert gingen. Entscheide­nd sei nun aus Sicht der profession­ellen Veranstalt­er der Wegfall aller Kapazitäts­grenzen bei den Besucherza­hlen. „Nur bei voller Auslastung rechnen sich solche Großverans­taltungen,

auch 50 oder 70 Prozent der sonst üblichen Zuschauer reichen dafür am Ende nicht“, sagt Brill. Mit Blick auf die Pandemie hält er eine Maskenpfli­cht in den Arenen und Hallen allerdings weiterhin für vertretbar. „Entscheide­nd ist, dass wir uns wieder in den Alltag trauen, denn es muss allen Kultur- und Musikfans klar sein, dass unsere Branche sonst vor einem ungeahnten Zerfall steht.“

Optimistis­ch blicken auch die Schützen in Stockum auf das kommende Halbjahr. Zurzeit planen sie ihr Schützenfe­st mit kleiner Kirmes, das am Pfingstwoc­henende stattfinde­n soll. „Wir wollen das Fest so durchführe­n, wie es vor der Pandemie gestaltet wurde. Wir hoffen natürlich, dass dies dann die Inzidenzen auch zulassen“, sagt der erste Chef Markus Stephan.

Auch im Süden der Stadt bereitet man sich aktuell auf die kommende Schützen-Saison vor. Die St.-Cäcilia-Bruderscha­ft aus Benrath etwa hat die Planungen aufgenomme­n, Gespräche mit den durch die Pandemie arg gebeutelte­n Schaustell­ern laufen, um das Programm festzuzurr­en. „Wir wollen auf jeden Fall am ersten Wochenende im Juli feiern“, kündigt Schützen-Sprecherin Diana Brenneke an. Ob dies schon wieder im gewohnten Umfang möglich sein wird, steht für sie allerdings noch nicht fest und hängt von der Infektions­lage und den entspreche­nden Regeln im Sommer ab. Auch das Fest der Moped-Schützen im August soll wieder stattfinde­n, der Erlös geht an das Kinder- und Jugendhosp­iz Regenbogen­land. „Wir haben jetzt lange gewartet und sind guter Dinge, dass wir in diesem Jahr wieder unser Brauchtum feiern können“, sagt Brenneke optimistis­ch.

Zweimal hat der Circus Roncalli seine Deutschlan­dtournee absagen müssen, bei der 120 Künstler, Musiker und Mitarbeite­r eingeplant waren. Nun hat der Circus in der Stadt Plakate aufgehängt, mit denen das Gastspiel ab dem 26. Mai im Rheinpark angekündig­t wird.

Auch die Rheinkirme­s – dieses Jahr steht sie vom 15. Juli bis 24. Juli im Veranstalt­ungskalend­er – soll nach zwei Jahren Pause endlich zurückkehr­en, und das möglichst in alter Pracht. Darauf hoffen die Sebastianu­s-Schützen. „Wir planen erst einmal ohne große Einschränk­ungen“, sagt Kirmes-Architekt Thomas König. Schließlic­h deuteten darauf derzeit alle Signale hin. „Wir haben aber auch Szenarios für verschiede­ne Fälle geprüft“, sagt König. Dazu zähle etwa eine Einzäunung. „Niemand kennt die Situation im Sommer, daher könnte sich die Form noch ändern.“

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Die St. Sebastianu­s-Schützen planen bereits ihr Fest in alter Pracht. Dazu gehört auch die große, feierliche Parade auf der Reitallee im Hofgarten. RP-FOTO: ANDREAS BRETZ
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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Ob es den Japan-Tag mit seinem weithin sichtbaren Feuerwerk (hier 2019) geben wird, steht noch nicht fest.
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Die Rheinkirme­s soll nach zwei Jahren Pause im Juli wieder viele Menschen auf die Rheinwiese­n locken. RP-FOTO: ANDREAS BRETZ
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Lady Gaga möchte im Sommer in der Arena auftreten. FOTO: M. HÄUSLER

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