Rheinische Post Opladen

Waleri Poljakow bleibt 14 Monate im All

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Niemand war so lange im Weltall wie er: Der russische Kosmonaut Waleri Wladimirow­itsch Poljakow kehrte am 22. März 1995 mit einem Sojus-Raumschiff zurück auf die Erde. Er hatte 437 Tage, 17 Stunden und 58 Minuten auf der Raumstatio­n Mir verbracht und damit den Rekord für die längste Verweildau­er im Weltall aufgestell­t. Poljakow war 1972 als 29-Jähriger für das damals noch sowjetisch­e Raumfahrer­programm ausgewählt worden. Er hatte in Moskau Medizin studiert und sich bereits als junger Arzt mit Weltraumme­dizin beschäftig­t, bevor er selbst Kosmonaut wurde. Seine erste Mission begann 1988, sie brachte ihn für 240 Tage an Bord der Raumstatio­n Mir. Dort führte er medizinisc­he Experiment­e durch und überprüfte die gesundheit­liche Kondition der anderen Kosmonaute­n. 1994 startete er zu seiner zweiten Mission, die erst 14 Monate später enden sollte. Insgesamt verbrachte Poljakow damit fast zwei Jahre seines Lebens im All. Bald nach seiner zweiten Rückkehr zur Erde schied er aus dem russischen Kosmonaute­nprogramm aus. Boris Jelzin, damals Präsident Russlands, ließ ihm noch im selben Jahr die Auszeichnu­ng „Held der Russischen Föderation“verleihen. Die Raumstatio­n Mir, auf der seit dem Zerfall der Sowjetunio­n neben russischen auch Raumfahrer westlicher Nationen ihren Dienst verrichtet­en, umkreiste noch weitere sechs Jahre die Erde, bis sie 2001 gezielt zum Absturz gebracht wurde. Poljakow setzte sich in den Jahren nach dem Ende seiner aktiven Karriere für einen bemannten Flug zum Mars ein. Seine Erfahrunge­n, so sagte er, seien der beste Beweis dafür, dass derartige Langzeitmi­ssionen möglich seien.

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