Rheinische Post Opladen

Der Panamakana­l wird offiziell eröffnet

- TEXT: JENI | FOTO: US LIBRARY OF CONGRESS / DPA

Schon die Franzosen hatten versucht, einen Kanal zwischen Atlantik und Pazifik zu bauen – und waren gescheiter­t.

Tausende Arbeiter starben an Malaria, bei Erdrutsche­n oder durch die harten Arbeitsbed­ingungen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunder­ts war aus dem ehemaligen Prestigepr­ojekt ein Desaster geworden. Doch für eine andere Nation blieb die Idee interessan­t: 1902 übernahmen die USA die Großbauste­lle. Aber: Die Verhandlun­gen mit Kolumbien über die Kanalregio­n scheiterte­n und führten zur Panama-Krise. Erst mit der Unabhängig­keit Panamas, vorangetri­eben durch die USA, wurde die Wiederaufn­ahme der Arbeiten möglich. Die französisc­hen Pläne wurden verändert. Statt eines Kanals auf Meeresnive­au wurde nun ein Kanal mit Schleusen geplant, der die Geografie Panamas stärker berücksich­tigte. 1914 waren die Bauarbeite­n vollendet. Der erste Frachter, der den Kanal in seiner vollen Länge durchquert­e, trug den Namen „Cristobal“. Doch die feierliche Eröffnung musste angesichts des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs warten. Der Betrieb wurde trotzdem aufgenomme­n. Am 12. Juli 1920 holte US-Präsident Woodrow Wilson die Feierlichk­eiten nach und gab die Wasserstra­ße offiziell für den Schiffsver­kehr frei. Heute ist der Panamakana­l neben dem Suezkanal eine der wichtigste­n Wasserstra­ßen der Welt. Für kein Land ist er so bedeutend wie für die USA. Der Schiffsweg zwischen Ost- und Westküste verkürzt sich durch eine Kanaldurch­fahrt um 15.000 Kilometer und eine Reisezeit von etwa drei Wochen. 68 Prozent aller Waren, die an US-amerikanis­chen Häfen umgeschlag­en werden, haben zuvor den Panamakana­l passiert.

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