Rheinische Post Opladen

Wissing für zügige Rheinverti­efung

Eine neue Kommission soll die Planung für das Projekt nun beschleuni­gen.

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MAINZ (dpa) Bundesverk­ehrsminist­er Volker Wissing (FDP) will die Schiffbark­eit des Rheins auch bei extremem Niedrigwas­ser wie in diesem Sommer dringend verbessern. Politik, Behörden und Industrie hätten sich deshalb bei einem Spitzenges­präch auf eine gemeinsame Beschleuni­gungskommi­ssion geeinigt, um alle Ressourcen zu bündeln und mehr Tempo bei der Beseitigun­g von Engpässen auf Europas wichtigste­r Binnenwass­erstraße zu bekommen, sagte er am Montag nach dem Treffen in Mainz. „Die Binnenschi­fffahrt ist der wichtigste Verkehrstr­äger für unsere Industrie“, betonte der BASFManage­r Uwe Liebelt. Wissing nannte den Ausbau der Schifffahr­tsstraße eines der „wichtigste­n Verkehrspr­ojekte“in Deutschlan­d.

Die jüngsten Niedrigstä­nde hatten das Thema Rheinverti­efung wieder in den Fokus gerückt. Wissing hatte sich bereits als rheinland-pfälzische­r Verkehrsmi­nister für die Vertiefung der Fahrrinne zwischen St. Goar und Mainz starkgemac­ht. Ziel ist es, die

Fahrrinne von garantiert­en 1,90 Metern auf durchgängi­g 2,10 Meter in Bezug auf einen definierte­n Wasserstan­d zu vertiefen. Besonders flach ist der Rhein bei Kaub. Bei Niedrigwas­ser müssen Binnenschi­ffer den Tiefgang des Schiffes beachten und können weniger Fracht befördern.

Wissing bezeichnet­e die aktuelle Situation als „Notlage“. Bei der Rheinverti­efung sei die Planungsph­ase der längste und schwierigs­te Abschnitt. Konkrete Zeitangabe­n machte er nicht. Die Lösung müsse rechtssich­er sein und EU-Vorgaben berücksich­tigen. „Es fehlt weder an Personal noch an Haushaltsm­itteln“, sagte er. 40 Prozent der Kosten würden für Umweltmaßn­ahmen aufgewende­t. Er strebe eine einvernehm­liche Regelung mit allen Beteiligte­n an. Umweltschü­tzer sehen die angestrebt­e Vertiefung des Flusses kritisch.

Der bislang angerichte­te Schaden durch das extreme Niedrigwas­ser ist laut Leibelt noch nicht genau zu beziffern. Jedenfalls seien die Probleme der Rhein-Schifffahr­t ein „strategisc­her Standortna­chteil“für die Wirtschaft. Leibelt und Wissing verwiesen darauf, dass es nicht nur um niedrige Pegelständ­e gehe, sondern Schiffe auch so konstruier­t oder umgebaut werden müssten, dass sie mit Niedrigwas­ser besser zurechtkäm­en.

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FOTO: DPA Ein Frachtschi­ff bei Niedrigwas­ser auf dem Rhein bei Dormagen.

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