Trockene Augen auch durch Hormonmangel
DÜSSELDORF (dpa/w.g.) Dass sich der Hormonhaushalt in den Wechseljahren umstellt, macht vielen Frauen zu schaffen. Als ob Hitzewallungen oder Schlafstörungen nicht reichen, kommen bei vielen noch trockene Augen dazu.
Ein Mangel an bestimmten Hormonen – Androgenen – führt dazu, dass die sogenannten Meibom-Drüsen am Lidrand oft weniger Sekret produzieren. Darauf weist der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) hin. Haben wir zu wenig von diesem fetthaltigen Sekret, verdunstet der Tränenfilm auf den Augen schneller. Die Folge sind brennende, lichtempfindliche Augen. Und auch die Sehstärke kann nachlassen. Besonders unangenehm ist das Gefühl, man habe ständig feine Sandkörnchen im Auge.
Ob es neben der hormonellen Veränderung in den Wechseljahren noch weitere Gründe für die trockenen Augen gibt, sollte ein Augenarzt abklären. Liegen die Beschwerden an der nachlassenden Arbeit der Meibom-Drüsen, kann eine sanfte Massage und die Reinigung der
Lidkanten Linderung verschaffen. Dazu hilft es, warme Kompressen auf die Augen zu legen, um die Sekrete in den Meibom-Drüsen zu verflüssigen. Anschließend kann man die Lider mit einem sauberen Wattestäbchen zur Lidkante hin sanft ausstreichen.
Auch Augentropfen oder
Gele können helfen. Außerdem sollten Betroffene darauf achten, ausreichend zu trinken und bei der Arbeit am Bildschirm häufig zu blinzeln. Damit verteilt sich der Tränenfilm gleichmäßig auf der Augenoberfläche, so der BVA. Ebenfalls gut für trockene Augen: frische Luft.
In manchen Fällen sind Schlupflider für Entzündungen der Lidränder verantwortlich, weil sie sogenannte feuchte Taschen erzeugen. Schlupflider lassen sich gut operieren, ein solcher Eingriff sollte allerdings Augenärzten mit genügend Erfahrung vorbehalten bleiben. Ist neben den Augen auch der Mund dauernd trocken, muss an das Sjögren-Syndrom gedacht werden, eine autoimmunologische Krankheit aus dem rheumatischen Formenkreis.