Tennisprofi Petkovic beendet die Karriere
NEW YORK (dpa) Die Fans von Andrea Petkovic ahnten es schon seit einer Woche. Die Tennisspielerin hatte ein unspektakuläres Trainingsvideo auf Instagram mit dem Hashtag „#thelastdance“versehen – eine klare Anspielung auf den legendären „Petko-Dance“, mit dem sie oft ihre Erfolge gefeiert hat. Und seit Sonntag weiß die ganze Tennis-Welt: Petkovics letzter Tanz steht unmittelbar bevor.
Die US Open seien generell „mein letztes Turnier“, sagte die 34-Jährige in einem Gespräch mit der ARD-„Sportschau“unmittelbar vor ihrem Auftaktspiel am Dienstag. Dann wird Petkovic nach 16 ereignisreichen Jahren auf der Tour wohl von der großen Tennis-Bühne abtreten, denn alles andere als eine Niederlage gegen die Schweizer Olympiasiegerin Belinda Bencic wäre eine große Überraschung.
Es ist nicht zu befürchten, dass die siebenmalige WTA-Turniersiegerin nach dem Ende ihrer aktiven Karriere in das vielzitierte Loch fällt. Petkovic, die gemeinhin als weltoffen, gebildet und ehrgeizig gilt, hat sich in den vergangenen Jahren auf vielen Berufsfeldern mit Erfolg ausprobiert. Seit Dezember 2019 gehört die French-Open-Halbfinalistin von 2014 zum Sportmoderatoren-Team des ZDF. Sie hat Kolumnen für das Magazin der „Süddeutschen Zeitung“verfasst und genauso für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“geschrieben.
Die Hessin mit der Abitur-Abschlussnote 1,2 schaute schon immer über den Tellerrand hinaus. Ihr Interesse an Literatur, Musik, Kunst, Politik und gesellschaftlichen Themen ist allseits bekannt, es brachte ihr auch eine Einladung zum „Literarischen Quartett“ein. Ihr Erstlingswerk als Autorin „Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht“, in dem Petkovic Geschichten rund um ihr Leben als Profisportlerin erzählt, wurde vom Feuilleton der „Süddeutschen Zeitung“als „reflektierendes, oft witziges, noch öfter nachdenkliches, weises Buch“gelobt.
„Ich vertraue da voll auf mein Herz und mein Gefühl“Andrea Petkovic Tennisspielerin