Metropolregion – so soll das Rheinland nach vorne kommen
Stephan Keller, Vorsitzender des Vereins und Oberbürgermeister der Landeshauptstadt, sprach am Montag vor dem Leverkusener Stadtrat.
LEVERKUSEN Das Rheinland ist ein schlafender Riese. Stephan Keller, Oberbürgermeister von Düsseldorf, will ihn wecken. Seit 2021 ist er Vorsitzender der Metropolregion Rheinland. Er will den Verein nach einem eher stolprigen Start 2017 auf einen neuen Weg bringen. „Das Rheinland ist eine Region, die es in sich hat und die wir nach vorne bringen wollen“, sagte Keller beim Besuch am Montag im Leverkusener Stadtrat. Es gelte nun, einen Verein, der mit „unklarer Aufgabenstruktur und geringem Budget“gegründet wurde, neu aufzustellen. Keller: „Wir sind wirtschaftlich deutlich stärker als andere Regionen und auch als das Ruhrgebiet.“
In Deutschland gibt es insgesamt elf Metropolregionen, die von der
Ministerkonferenz für Raumordnung bestimmt wurden und sich im Initiativkreis Europäische Metropolregionen Deutschland zusammengeschlossen haben. In der Metropolregion Rheinland leben 8,9 Millionen Menschen, damit ist sie die bevölkerungsreichste Metropolregion. Sie erstreckt sich von Kleve im Norden bis Bonn im Süden, von Aachen im Westen bis Gummersbach im Osten. Sie verfügt über 64 Hochschulstandorte mit zehn Exzellenzclustern – das ist bundesweite Spitze. Die Wirtschaft im Rheinland ist der größte Arbeitgeber unter den Metropolregionen. Die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sind zahlreich und reichen von der Verkehrsinfrastuktur über Bildung und Kultur bis hin zum Tourismus.
Keller geht es um Profilierung und Aufgabenschärfung. Sein Fokus liegt auf der Lobbyarbeit auf drei Ebenen: der Landesregierung, in Berlin und in der EU. „Wir wollen Lobbyarbeit machen über Themen, die uns wichtig sind“, sagt Keller. Es wurden drei Arbeitskreise zu den Themen Energie und Transformation, Verkehr und Infrastruktur sowie Identifikation und Profilierung gegründet.
Letzter wird geleitet von dem Leverkusener Beigeordneten Mark Adomat. Die grüne Fraktionschefin Roswitha Arnold ist Mitglied im Vorstand. Im Frühjahr gab es bereits einen Parlamentarischen Abend in Brüssel. Am 20. Oktober soll es einen weiteren Rheinland-Abend in Berlin geben. 80 Bundestagsabgeordnete, 85 Landtagsabgeordnete und acht Europaparlamentarier sollen als „Rheinlandbotschafter“eine „Rheinlandfraktion“bilden und sich gemeinsam für die Interessen der Region stark machen. „Von der Lobbyarbeit sollen alle profitieren“, sagt Keller. „Wir können nur gemeinsam besser werden.“
Weitere Themen bei der Sitzung des Stadtrats am Montag waren:
Städtische Kitas Die Stadt hat mit der städtischen Wohnungsgesellschaft WGL vereinbart, dass diese im Wege einer europaweiten Ausschreibung die Leistungsbereiche Planung, Bau und Gebäudeunterhaltung von Tagesstätten an folgenden Standorten vergibt: Bodestraße in Rheindorf, Bahnstadt - südlich Henkelmännchenplatz in Opladen, Gutenbergstraße in Küppersteg, und Bohofsweg in Steinbüchel. Der Verwaltungsvorlage hat der Stadtrat mehrheitlich zugestimmt.
Kreisverkehr Der geplante Endausbau des Kreisverkehrs Stauffenbergstraße/Rennbaumstraße in Opladen wird 741.000 Euro teurer als geplant. Das teilt die Verwaltung mit. Bisher waren 1,38 Mio. Euro vorgesehen. 872.600 Euro erhält die Stadt an Fördergeld vom Land. Als Grund für die Verteuerung wird die Preis-Entwicklung im Bausektor infolge der Pandemie und des Ukraine-Krieges genannt. „Die Baupreise liegen derzeit etwa 30 bis 40 Prozent höher, als vor Beginn der Corona-Krise im Jahr 2020“, schreibt die Verwaltung in einer Ratsvorlage.