Startschuss für Schätzchen auf Rädern
Myriam Larnaudie-Eiffel, Ururenkelin von Gustave Eiffel und prominente Unterstützerin der WeltkulturerbeBewerbung, gab persönlich den Startschuss für die 2. Six-Bridges-Rally, die in 16 Tagen durch neun Länder führt.
SOLINGEN Der leichte Nieselregen am Morgen konnte der Vorfreude und der guten Laune nichts anhaben: Frisch poliert, geschmückt und fein säuberlich im Spalier parkten die Teilnehmerfahrzeuge zum Auftakt der 2. Six-Bridges-Rally, zwischen dem Startbogen eingangs des Brückenparks und der für das Jubiläumskonzert am Abend aufgebauten großen Bühne vor dem Haus Müngsten.
„Im vergangenen Jahr war meine BMW R 80 von 1988 noch in alle Einzelteile zerlegt. Ich bin aber rechtzeitig fertig geworden, und auch beim TÜV ging es glatt“, erzählte Robin Buchmayer inmitten einer kleinen Entourage. In diesem Jahr der Einzige, der sich zweiräderig auf die Reise zu den fünf Müngstener Brücken-Schwestern quer durch Westeuropa wagt.
Neben Freunden, Familie und Fans waren auch einige Akteure aus dem Vorjahr gekommen, um die Teams auf die 6000 Kilometer in 16 Tagen und durch neun Länder zu den sechs Bewerberinnen um das Gütesiegel Weltkulturerbe zu verabschieden.
„Das ist eine anspruchsvolle Rallye mit sportlichen Aufgaben. Ihr habt alle das tolle Roadbook an Bord. Denn zuerst soll es eure Rallye sein, und da ist auch eine ungelöste Aufgabe bestimmt kein Beinbruch“, so Marc Baehr in seinem Grußwort. Baehr ist neben Timm Kronenberg der Erfinder und Macher der SixBridges-Rally. „Wir, freuen uns am meisten darauf, Euch vollzählig, fit und unfallfrei an allen Treffpunkten wieder in Empfang zunehmen.“Ausdrücklich dankte er der Stadt Solingen sowie den Hauptsponsoren Volksbank im Bergischen Land und Ledlenser für die Unterstützung.
Drei der 23 Teams sind zum zweiten Mal am Start. Darunter das Team „Nordlichter unter dem Radar“aus Hamburg in ihrer güldenen Volvo850-Limousine von 1995 und stilecht als Elche verkleidet. „Marc Baehr hatten wir privat kennengelernt, fahren aber ohnehin gerne Rallyes und sind daher Wiederholungstäter“, erzählte Anne Grählert . Und Co-Pilot Stephan Schröter fügte hinzu: „Wir sind meistens mehr im Norden unterwegs. Da war im letzten Jahr allein schon der Blick auf den Atlantik etwas ganz besonderes.“Wie andere Teams auch, unterstützen die zwei aus der Hansestadt einen guten Zweck und sammeln für die Robbenaufzuchtstation in Friedrichskoog.
Das „Solinger Medimobil“liegt wiederum Joachim Wendel vom Team „Pen Pals“besonders am Herzen. Das vom Ärztenetzwerk
Solimed und der Solinger Tafel ehrenamtlich betriebene Ambulanzfahrzeug versorgt die medizinisch Hilfsbedürftigen in der Stadt. Mit seinem englischen Teamkollegen Martin Spooner verbindet Wendel eine langjährige, aus einem Briefwechsel im Alter von 13 Jahren erwachsene Freundschaft. Die zwei 64-Jährigen gingen passend im rechtsgelenkten Jaguar 420 G von 1969 auf die erste Etappe.
Ohnehin zeigt sich das Starterfeld auch in diesem Jahr wieder international. Neben zwei französischen Teams – ein stattlicher Cadillac Sedannet
62 von 1949 und ein 1987er Renault 11 GT mit Faltzeltanhänger – sind Rallye-Fans aus Österreich, der Schweiz und Griechenland von Anfang an dabei. Weitere werden in den jeweils durchfahrenen Ländern noch zusteigen.
Mit dem Hyundai Ioniq 5 und Tesla Y sind erstmals auch zwei E-Autos am Start. „Notfalls müssen die sich in den Pausen eine Steckdose suchen oder sich ansonsten was einfallen lassen. Einen Generator nehmen wir jedenfalls nicht mit“, betonte Baehr mit augenzwinkerndem Lächeln.
Ein Highlight der Tour wird diesmal die Ankunft am Place des Quinconces im Zentrum von Bordeaux und der Empfang durch den dortigen traditionellen Automobilklub sein. Timm Kronenberg hob noch einmal die besondere Ehre und Freude über die Anwesenheit von Madame Myriam LarnaudieEiffel hervor. Sie ist eine Ururenkelin von Gustave Eiffel, dessen Ingenieurskunst solche spektakulären Stahlkonstruktionen ermöglichte, und neben Oberbürgermeister Tim Kurzbach Schirmherrin der SixBridges-Rally.