Kownackis Zukunft liegt am Rhein
Der Vertrag des Stürmers läuft 2023 aus. Klaus Allofs will mit ihm verlängern.
Stürmer werden an Toren gemessen. Unterm Strich ist das so. Auch wenn natürlich je nach Typus noch angerechnet wird, wie viel ein Spieler bereit ist, fürs Team zu ackern. Aber am Ende sind es Tore, um die es auf dieser Spezialposition geht. Dawid Kownacki war 2019 für die immer noch gültige Rekordsumme von etwas unter sieben Millionen Euro von Sampdoria Genua nach Düsseldorf gewechselt. Den absoluten Durchbruch hat er bisher aus ganz unterschiedlichen Gründen nie geschafft.
Seine Ausbeute bis zum vergangenen Spieltag: 14 Treffer. Doch allein in dieser Spielzeit kommt er bereits auf drei Tore und zwei Vorlagen. Die Zusammenarbeit mit Daniel Thioune scheint aus dem polnischen Stürmer einen echten Zugang gemacht zu haben. Ob in Trainingseinheit oder in Spielen – Kownacki ist allein von der Körpersprache kaum wiederzuerkennen. Er scheint in die Gruppe integriert, hat seinen Platz gefunden.
Schon eine mehr als kuriose Wendung. Er geht in sein letztes Vertragsjahr bei Fortuna. Im vergangenen Winter ist er zu Lech Posen verliehen worden. Der Plan war eigentlich, dass er sich dort wieder in Form bringt und im Optimalfall gleich da bleibt. In Form hat er sich gebracht, doch sein Heimatverein hat das Geld für ihn nicht zusammenbekommen. Also zurück nach
Düsseldorf. Und weil niemand sonst so recht wusste, was er da mit Kownacki einkaufen würde, war die Zahl der Interessenten für ihn bisher sehr überschaubar.
Und nun? Kownacki will nach Informationen unserer Redaktion am liebsten nicht mehr weg – und auch Fortuna soll gesteigertes Interesse daran haben, ihn in ihren Reihen zu halten. „Wir arbeiten intensiv daran, eine Lösung zu finden“, bestätigt Sportvorstand Klaus Allofs auf Anfrage unserer Redaktion. „Ich will da gar keine Tendenz vorgeben. Ich kann nur sagen, es ist uns vermittelt worden, dass auch Dawid starkes Interesse daran haben soll, bei uns zu bleiben.“
In den vergangenen Wochen hatte es (wie berichtet) schon mehrere Gesprächsrunden gegeben. Mittlerweile hat man sich soweit angenähert, dass zeitnah eine Finalisierung des Austausches durch die Unterschrift unter einen neuen Kontrakt erfolgen könnte. Kownacki würde dabei leichte, aber nicht dramatische Gehaltseinbußen machen müssen – und wohl eine Klausel in das Arbeitspapier schreiben lassen, die ihm einen Wechsel für eine festgelegte Summe jederzeit ermöglichen würde.
Thioune hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, wie sehr er die Qualitäten von Kownacki schätzt. Zwischen den beiden hat es sofort gepasst – mit bisher auch zählbarem Erfolg. Gut möglich, dass die Zusammenarbeit schon bald für längere Zeit besiegelt wird.
Klar ist: Einen Wechsel von Kownacki würde es bis zur Schließung des Transferfensters am 1. September nur noch geben, wenn ein Verein ein völlig unmoralisches Angebot für den 25-Jährigen machen würde. Damit ist realistisch aber nicht zu rechnen. Vielmehr kann für Kownacki diese Saison eine gute Chance sein, sich wieder in den Blickpunkt zu spielen und sich dann noch einmal neu zu sortieren.
Für Fortuna wäre eine Vertragsverlängerung mit Kownacki so oder so bedeutend, gilt es doch einen Wert zu sichern. Dass Kownacki in der Lage ist, ein Unterschiedsspieler zu sein, hat er schon in vielen Szenen nachgewiesen. Nun muss er es auch auf Strecke bestätigen. Ein Anfang ist gemacht.