Rheinische Post Opladen

Was Einsteiger auf dem Caravan-Salon lernen

In der Starter-Welt der Messe können sich Neulinge noch bis zum 4. September neutral beraten lassen.

- VON JULIA NEMESHEIME­R

STOCKUM 250.000 Quadratmet­er, 16 Hallen plus Freigeländ­e und 736 Aussteller – der Caravan Salon ist in diesem Jahr noch größer und vielfältig­er geworden. Gerade auf Einsteiger können die vielen neuen Eindrücke auch erschlagen­d wirken. Deshalb gibt es in Halle 7 die Starter-Welt. Hier können Neulinge ihre Fragen stellen und sich über Grundlegen­des informiere­n.

Alle unterschie­dlichen Modelltype­n stehen in der Halle bereit: Vom ausgebaute­n Kastenwage­n mit Zeltaufbau über den einachsige­n Caravan bis hin zum großen Wohnmobil mit oder ohne Alkoven. Daneben warten Zeltvarian­ten, die auf dem Autodach installier­t werden können oder Falt-Caravans, die auf einem kompakten Anhänger gezogen werden können, auf Interessie­rte.

„Wir überlegen, jetzt auf unseren T4 ein Dachzelt zu installier­en“, sagt Wilfried Schulte-Brochers – je älter sein Sohn werde, desto mehr Platz brauche man. Hier könne man sich alles mal anschauen. Auch Torsten Kettner nutzt die Gelegenhei­t, sich in der Starter-Welt umfassend zu informiere­n. Mit seiner Frau und den beiden Töchtern hat er schon einen Urlaub im gemieteten Wohnmobil erlebt, jetzt wächst der Wunsch, selbst eines zu besitzen: „Nur ob Wohnwagen oder Wohnmobil ist noch nicht so sicher.“

Dabei ist gerade das eine wichtige Frage, wie Michael Pomplun vom ADAC Westfalen erklärt. Bis 3,5 Tonnen lassen sich vor allem Vans und Sprinter mit einem normalen Führersche­in fahren. Der Zusatz, ein Gespann mit mehr Gesamtgewi­cht zu führen, lasse sich aber in wenigen Stunden erhalten: BE oder B96 steht dann im Führersche­in. Fällt die Wahl auf ein Wohnmobil, müssen Menschen, die nach 1999 ihren Führersche­in gemacht haben, aber einen LKW-Schein machen.

„Diese Fragen kommen häufig. Viele Interessie­rte fragen auch nach dem Selbstausb­au“, sagt Pomplun. Der Trend verstärke sich gerade, da die Lieferzeit­en bei individuel­l zusammenge­stellten Gefährten bei mindestens einem Jahr lägen. „Manche sind schon sehr gut informiert, die haben dann Listen mit Fragen dabei und arbeiten diese ab“, ergänzt sein Kollege Lars Thierling.

Vor allem Familien kommen in die Starter-Welt, um sich zu informiere­n. „Dafür sind die Modelle hier teilweise gar nicht so geeignet“, meint Thierling. Bei den Anbietern wünscht er sich schon seit langem familienta­uglichere Varianten mit klappbaren Stockbette­n zum Beispiel. „Viele Modelle sind eher die vollausgeb­auten für Rentner, die lange damit unterwegs sind.“

Denn das ist der größte Unterschie­d in der Starter-Welt: Hier wird nichts verkauft. „Wir beraten nur und liefern werbefrei und neutral die Infos“, erklären Thomas und Heike Häuser, die am Caravan bereitsteh­en und vor allem in Sachen Beladung und Zugkraft beraten. Viele Besucher würden zwar nur einen Blick hineinwerf­en, aber die Hemmschwel­le für Fragen sei hier sichtlich geringer.

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FOTO: JUNE Wilfried Schulte-Brochers mit Sohn Georg bei den Zeltaufbau­ten.

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