Rheinische Post Opladen

Beleuchtun­g der Kraftwerke wird abgeschalt­et

Die Stadtwerke machen vielerorts das Licht aus, auch ein Kunstwerk ist betroffen.

- VON ALEXANDER ESCH

DÜSSELDORF Die Stadtwerke sorgen für sichtbare Zeichen des Energiespa­rens. Mehrere Orte in Düsseldorf bleiben nun dunkel, die bislang nachts beleuchtet waren.

Besonders auffällig ist das bei den großen Kraftwerke­n des Energiever­sorgers. Für den Standort in Flingern hatte der Düsseldorf­er Künstler Mischa Kuball vor 14 Jahren das Werk „Pacemaker“entwickelt. Ihm sei es darum gegangen, „das Pulsieren von Energie sichtbar zu machen“. Kraftwerk und Müllverbre­nnungsanla­ge beschrieb er mit dem englischen Titel des Werks als „Herzschrit­tmacher für die lebensnotw­endigen Energien in der Stadt“. Zu- und abnehmend wurden seitdem ein Schornstei­n und der Turm des Gasturbine­nkraftwerk­s in Licht getaucht. Am Standort eines ehemaligen Kühlturms strahlten zudem Scheinwerf­er gen Himmel. Anstatt den Wert der Energie künstleris­ch sichtbar zu machen, spart man sie nun lieber bei den Stadtwerke­n, um ihre Bedeutung zu verdeutlic­hen. Auch am Kühlturm, der schon in Fortuna-Farben leuchtete, bleibt das Licht aus.

Das gleiche Bild am Kraftwerk an der Lausward. Die Fassade des Blocks „Fortuna“leuchtet nicht mehr, das gilt auch für die Kesselhaus­beleuchtun­g des Biomassehe­izkraftwer­kes in Garath. Zudem wird am Sitz der Stadtwerke am Höherweg Strom gespart. Die überdachte­n Innenhöfe (Atrien) bleiben nachts dunkel.

Die Stadtwerke begründen die Schritte mit einem im Zuge der Ukraine-Krise entwickelt­en Konzept, dass deen eigenen Energiever­brauch um 20 Prozent senken soll. „Dazu gehört die Abschaltun­g der

Außen- und Kunstbeleu­chtung an verschiede­nen Standorten“, sagt ein Sprecher. Dabei handele es sich nur um einen kleinen Spareffekt, am Standort Flingern würden lediglich 3,3 Prozent der Beleuchtun­gsenergie eingespart. „Mit der Abschaltun­g der Illuminati­on wollen wir vor allem ein Zeichen setzen. Gleichzeit­ig ist sie ein kleiner Beitrag zur Erreichung unseres 20-Prozent-Ziels.“Weitere Schritte zur Einsparung seien in Vorbereitu­ng.

Das gilt auch mit Blick auf städtische Gebäude, der Krisenstab berät aber noch. Noch nicht final entschiede­n ist zudem, ob der Rheinturm der Stadttocht­er IDR in Kürze dunkel bleibt. Auch an der Straßenbel­euchtung könnte sich noch etwas ändern. Beschlosse­n ist bereits, dass die städtische­n Gebäude erst ab November beheizt werden, zudem pro Tag nur von 8 bis 16 Uhr. In Schwimmbäd­ern ist die Wassertemp­eratur abgesenkt worden.

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FOTO: HARSTE Der Kühlturm am Kraftwerk in Flingern leuchtete auch schon in Fortuna-Farben.

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