Beleuchtung der Kraftwerke wird abgeschaltet
Die Stadtwerke machen vielerorts das Licht aus, auch ein Kunstwerk ist betroffen.
DÜSSELDORF Die Stadtwerke sorgen für sichtbare Zeichen des Energiesparens. Mehrere Orte in Düsseldorf bleiben nun dunkel, die bislang nachts beleuchtet waren.
Besonders auffällig ist das bei den großen Kraftwerken des Energieversorgers. Für den Standort in Flingern hatte der Düsseldorfer Künstler Mischa Kuball vor 14 Jahren das Werk „Pacemaker“entwickelt. Ihm sei es darum gegangen, „das Pulsieren von Energie sichtbar zu machen“. Kraftwerk und Müllverbrennungsanlage beschrieb er mit dem englischen Titel des Werks als „Herzschrittmacher für die lebensnotwendigen Energien in der Stadt“. Zu- und abnehmend wurden seitdem ein Schornstein und der Turm des Gasturbinenkraftwerks in Licht getaucht. Am Standort eines ehemaligen Kühlturms strahlten zudem Scheinwerfer gen Himmel. Anstatt den Wert der Energie künstlerisch sichtbar zu machen, spart man sie nun lieber bei den Stadtwerken, um ihre Bedeutung zu verdeutlichen. Auch am Kühlturm, der schon in Fortuna-Farben leuchtete, bleibt das Licht aus.
Das gleiche Bild am Kraftwerk an der Lausward. Die Fassade des Blocks „Fortuna“leuchtet nicht mehr, das gilt auch für die Kesselhausbeleuchtung des Biomasseheizkraftwerkes in Garath. Zudem wird am Sitz der Stadtwerke am Höherweg Strom gespart. Die überdachten Innenhöfe (Atrien) bleiben nachts dunkel.
Die Stadtwerke begründen die Schritte mit einem im Zuge der Ukraine-Krise entwickelten Konzept, dass deen eigenen Energieverbrauch um 20 Prozent senken soll. „Dazu gehört die Abschaltung der
Außen- und Kunstbeleuchtung an verschiedenen Standorten“, sagt ein Sprecher. Dabei handele es sich nur um einen kleinen Spareffekt, am Standort Flingern würden lediglich 3,3 Prozent der Beleuchtungsenergie eingespart. „Mit der Abschaltung der Illumination wollen wir vor allem ein Zeichen setzen. Gleichzeitig ist sie ein kleiner Beitrag zur Erreichung unseres 20-Prozent-Ziels.“Weitere Schritte zur Einsparung seien in Vorbereitung.
Das gilt auch mit Blick auf städtische Gebäude, der Krisenstab berät aber noch. Noch nicht final entschieden ist zudem, ob der Rheinturm der Stadttochter IDR in Kürze dunkel bleibt. Auch an der Straßenbeleuchtung könnte sich noch etwas ändern. Beschlossen ist bereits, dass die städtischen Gebäude erst ab November beheizt werden, zudem pro Tag nur von 8 bis 16 Uhr. In Schwimmbädern ist die Wassertemperatur abgesenkt worden.