Dieses Licht läuft mit und spart Energie
Nähert sich ein Fußgänger oder ein Fahrradfahrer, schaltet sich die Laterne an und auch die nächste.
HAAN Gerade nicht so stark frequentierte Bereiche eignen sich für eine intelligente Lösung bei der Straßenbeleuchtung. Und intelligent ist es, das neue System, mit dem die 14 Straßenlaternen im Bereich des Gymnasiums, der Diekermühle und der Horstmannsmühle betrieben werden. „Die Straßenlaternen sind mit Sensoren ausgestattet, die auf fünf Meter Höhe angebracht sind“, erklärt Mark Gieseler von Westnetz. „Die Sensoren reagieren auf Wärme.“
Nähert sich nun ein Fußgänger oder ein Fahrradfahrer, schaltet sich die Laterne an und gleich auch die nächste Laterne. „Die Haltedauer ist 60 Sekunden“, so Gieseler. Läuft der Fußgänger weiter, schaltet sich die Laterne hinter ihm wieder aus. Kommt er an der nächsten Laterne an, schaltet sich die übernächste ein, so dass er immer einen gut beleuchteten Weg vor sich hat. Das Licht läuft sozusagen mit.
Mittels eines Computers oder seines Smartphones kann Mark Gieseler dieses System ansteuern, kann es bei Bedarf früher anschalten, wenn beispielsweise eine Veranstaltung im Gymnasium stattfindet. „Normalerweise sind diese Straßenlaternen auf die übrige Straßenbeleuchtung
in Haan aufgeschaltet“, sagt Frithjof Gerstner von Westenergie, die von der Stadt Haan beauftragt wurde, dieses intelligente Beleuchtungssystem zu installieren. „Westnetz als 100-prozentige Tochter von Westenergie ist für die Planung, Wartung und den Betrieb der Straßenlaternen zuständig“, erklärt Judith Meuter, Pressesprecherin von Westenergie.
Die LED-Lampen der Straßenlaternen sind im Ruhezustand auf zehn Prozent Leistung heruntergedimmt. Wenn es nun abends beginnt zu dämmern und die Straßenbeleuchtungen in Haan angeschaltet werden, werden auch die Sensoren der vierzehn neuen Laternen aktiviert. Erfassen sie einen Fußgänger oder Radfahrer, schalten sie von zehn Prozent auf 100 Prozent Leistung
um.
Durch diese Technik werde im Durchschnitt bis zu 70 Prozent des Energiebedarfs eingespart. „Zwar ist die Energieersparnis nicht mehr ganz so groß, da bereits alle Laternen mit LEDs ausgestattet sind, aber es macht etwas aus“, betont Gerstner. „Irgendwo muss man ja anfangen.“In jedem Fall werde durch dieses System Energie gespart.
Und das sei nicht der einzige Vorteil. „Es gibt weniger Lichtverschmutzung“, sagt Christine-Petra Schacht, Leiterin des Baudezernats. Das ist nicht nur gut für die Anwohner, sondern auch für die Tierwelt, wie Guido Mering, Leiter des Tiefbauamts, betont: „Wir wollen davon weg, dass alles nachts um die Leuchtkörper herumflattert.“So können auch die Falter und Fledermäuse ihren üblichen nächtlichen Tätigkeiten ungestörter nachgehen.
Die14 Laternen, die die rund 400 Meter Straßenstrecke intelligent und energiesparend beleuchten, sollen nicht die einzigen in Haan bleiben. „Im Haaner Bachtal haben wir es auf jeden Fall vor“, verrät Guido Mering. Dort sollen die Laternen jedoch mit Solarenergie betrieben werden. Christine-Petra Schacht zeigt sich begeistert vom mitlaufenden Licht: „Das ist ein großartiges Konzept.“